Rezension

Unterhaltsamer Roman mit einer guten Mischung aus Humor und Spannung

Zwei fast perfekte Schwestern - Michaela Grünig

Zwei fast perfekte Schwestern
von Michaela Grünig

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Schwestern auf der Suche nach dem wahren Glück

Inhalt:

Die beiden Schwestern Stephanie und Lily sind eigentlich sehr unterschiedlich. Lily ist die Ältere und mit einem tollen und erfolgreichen Mann verheiratet. Steffi ist Single und fühlt sich selbst eher wie ein „hässliches Entlein“. Als ihr Chef ihr seine Liebe gesteht, behauptet sie ganz spontan, dass sie nur Interesse an Frauen hat. Dies ist allerdings eine Lüge, um ihren Chef nicht vor den Kopf zu stoßen und um weiterhin unter ihrem Chef arbeiten zu dürfen. Doch da sie sich nun in einem Autoren , mit dem sie eng zusammenarbeitet verliebt, hat sie ein Problem. Inzwischen kriselt es auch in Lilys Ehe und jede der beiden Schwestern beneidet wohl die andere.

 

 

Meine Meinung:

Es handelt sich hier um einen schönen Frauenroman, der sich richtig gut liest.

Der Plot wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten erzählt. Dadurch dass die Sichtweise sich ändert konnte ich mich sehr gut in beide Personen hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühlswelt sehr gut nachvollziehen.

 

Inhaltlich geht es um die Suche nach Glück, Liebe und Zufriedenheit, aber auch um Selbstfindung und Altersunterschiede in Beziehungen. Dies alles gibt dem Roman zusätzliche Tiefe.

Sehr interessant fand ich es, dass keine der beiden Hauptpersonen anfangs so wirklich glücklich war, und dass jede die andere irgendwie beneidet hat.

 

Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, da das Buch humorvoll und häufig mit einem Augenzwinkern geschrieben ist. Die Autorin hat auch noch einen kleinen Anteil an Thrillerelementen mit eingebaut, so dass sogar ein wenig Spannung aufkommt, obwohl es in erster Linie ein unterhaltsamer Frauenroman ist.

Hier ein kleines Beispiel für den Humor. So werden die Dessous von Mia (einer Freudin, die nur eine Nebenrolle hat), da sie nicht gerade sexy sind, als „meine feministisch gemütlichen Schinkensäcke" bezeichnet. Ich finde es toll, wenn man so selbstironisch ist.

 

Meine Lieblingsstelle in diesem Buch war auf Seite 247: "Es gibt zu viele Leute, die immer alles auf ihre Kindheit schieben. Oder auf ihre bösen Erzeuger. Aber ich glaube, dass es falsch ist, seine Eltern für alles verantwortlich zu machen. Sicherlich wird man durch seine Erziehung beeinflusst, aber letzten Endes liegt es an einem selbst, was man aus seinem Leben macht." Meines Erachtens eine wunderbare Stelle. Dies zeigt auf, dass das Buch Tiefe hat und zum Nachdenken anregen kann.

 

Man findet auch einige Klischees und Zufälle in diesem Roman, aber ich muss sagen, irgendwie hat alles gepasst, so dass mich das in keinster Weise gestört hat.

 

Für mich war es wirklich ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen und eine perfekte Mischung aus Unterhaltung, Humor und Spannung. Viel zu schnell war ich durch die 414 Seiten durch.