Rezension

Unterhaltsamer Wohlfühlroman der Lust aufs Meer und Kuchen macht

Ein Apfelbaum am Meer -

Ein Apfelbaum am Meer
von Anne Barns

Bewertet mit 4 Sternen

Julie ist gerade in einer Phase der Neuorientierung. Von ihrem Freund getrennt und ohne Job, denn die Physiotherapie-Praxis, in der sie gearbeitet hat, wurde geschlossen. Auch einen Job in einer kleinen Bäckerei hatte sie nur als Vertretung.
Als sie völlig überraschend eine Einladung zu Ennas 80. Geburtstag nach Juist erhält, beschließt sie, die Einladung anzunehmen. Enna war die beste Freundin ihrer verstorbenen Großmutter Giulietta, mit der sie früher jeden Sommer auf Juist bei Enna war. Doch irgendwann hörten diese Sommerreisen auf und Julies Vater macht merkwürdige Andeutungen über die Insel. Ein Telefonat mit Ennas Enkelin Merle, die auf Juist ein Café betreibt, eröffnet Julie die Möglichkeit mehrere Wochen dort zuverbringen, da Merle dringend eine Aushilfe für die Backstube benötigt.
So steht Julie ein Sommer auf Juist und der Veränderungen bevor.

Es war schön, erneut mit Anne Barns und ihrer Protagonistin Julie nach Juist zu reisen und dort auf die schon aus früheren Büchern bekannte Oma Enna und Merle zu treffen. Trotzdem kann man diesen Roman unabhängig und auch ohne die Vorkenntnisse lesen.
Julie zieht zunächst in die Ferienwohnung bei Enna ein und wird dort herzlich aufgenommen. Auch weitere frühere Bekannte freuen sich über das Wiedersehen. Ein Treffen mit ihrem Jugendfreund Ole weckt in Julie Erinnerungen an eine frühere schöne Zeit und Sehnsüchte.
Ob die beiden sich immer noch so mögen wie früher? Ich war gespannt, ob sich da etwas entwickeln kann.

Neben all den frischen Erlebnissen und dem Wiedersehen mit alten Bekannten erlebt Julie aber noch etwas anderes, das sie ihrer verstorbenen Nonna Giuletta noch einmal nahe bringt. Denn sie stellt sich und auch Enna die Frage, warum die Sommerreisen irgendwann plötzlich nicht mehr stattfanden. War zwischen den beiden etwas vorgefallen oder worin lag der Grund? Sie kommt einem Familiengeheimnis auf die Spur, mit dem sie nicht gerechnet hat.

Anne Barns lockerer und lebendiger Schreibstil ließ mich wieder einmal durch die Geschichte fliegen. Ihre Figuren wirken wie aus dem Leben gegriffen, haben Ecken und Kanten und agieren authentisch. Ich habe sie alle gerne begleitet und erlebt.
Auch das Setting auf Juist war erneut schön beschrieben und bildet einen schönen Hintergrund für die Geschichte. Strandbesuche und schöne Beschreibungen der Insel laden zum Träumen ein und wecken Lust auf einen Urlaub dort.

Dieser Roman ist eine schöne Mischung aus Familiengeschichte, Liebesroman und erzählt von Freundschaften und Zusammenhalt.
Es geht auch um viele Leckereien, insbesondere Backwaren, zu denen es viele Rezepte im Anhang gibt.
Mich hat dieser Wohlfühlroman gut unterhalten und mir eine schöne lesende Auszeit am Meer beschert!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

 

© Fanti2412