Rezension

Unverschämt gut!

Black Roses -

Black Roses
von Geneva Lee

Bewertet mit 5 Sternen

Mitreißender Auftakt der „Rivals“-Reihe. Geheimnisvoll und explosiv, aber auch aufwühlend und zutiefst menschlich.

Sterling Ford wächst in armen Verhältnissen auf. Mit viel Fleiß und Köpfchen erkämpft er sich ein Stipendium für die Uni in Valmont / Tennessee. Dort angekommen wird ihm schnell klar, dass die Mehrheit der Studenten aus einflussreichen Familien stammt, und ausgerechnet die verwöhnte Millionärstochter Adair hat es ihm angetan. Auch, wenn diese ihm von Anfang an die kalte Schulter zeigt, sucht er stets ihre Nähe. Als eine Entscheidung die beiden eines Tages voneinander trennt, schwört Sterling Rache, die er sorgfältig plant. Aber als er Adair nach Jahren wieder sieht, machen ihm seine Gefühle einen Strich durch die Rechnung.

Ich brenne jetzt schon auf Band 2! Dieser Auftakt der „Rivals“-Reihe kam mit so viel Zwischenmenschlichem und Spannung um die Ecke, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Geneva Lee kreierte für diesen Roman verschiedene Beziehungsgeflechte, welche die Stärken und Schwächen jeder Figur hervorhoben und damit tief in die tragische Welt der Reichen und Schönen blicken ließ. Die Geschichte eines armen jungen Mannes und einer reichen Millionärstochter wurde hier weder abgedroschen erzählt, noch auf die Erotik-Ebene gezerrt. Meiner Meinung nach setzte die Autorin nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren fantastisch in Szene. Jeder Charakter wurde schonungslos, aber wertschätzend veranschaulicht, und mit Verständnis und Sensibilität für jede Wesensart zeigte Geneva Lee mir die Gründe für Handlungen, Reaktionen und Sehnsüchte ihrer Figuren, so dass sich mir hier ein größeres Bild erschloss. Ich mag es sehr, wenn mir beide Seiten einer Medaille präsentiert werden, denn damit wird eine Geschichte für mich authentischer und lebendiger!

Sterling Ford war in diesem ersten Band der Reihe für mich unangefochten die Hauptperson. Die Bruchstücke seines Lebens, die ich nach und nach erfahren durfte, waren aufwühlend, berührend und rätselhaft. Obwohl Adair als Dreh- und Angelpunkt für Sterlings jahrelang geplante Abrechnung galt, und damit eine ebenso wichtige Rolle in diesem Roman inne hatte, trat sie für mich als Charakter deutlich in den Hintergrund. Gut gefallen haben mir aber die sympathischen Vertrauten, die Adair unterstützten und immer in ihrer Nähe zu sein schienen.

Regelmäßig reiste ich in den Kapiteln aus der Gegenwart in frühere Zeiten, wobei Sterling und Adair nach und nach einen Teil ihrer Geheimnisse und früheren Erlebnisse freigaben, was ich unheimlich spannend fand. Es feuerte meine Neugier an, denn ich konnte nur teilweise erahnen, was deren gemeinsame Vorgeschichte geprägt hatte. Trotz Sterlings Vernichtungswut auf die Menschen seiner Vergangenheit und seiner kontrollierten Präsenz, erlebte ich ihn als äußerst klugen, mitfühlenden, zielgerichteten und willensstarken Charakter, der seine körperlichen Vorzüge einzusetzen wusste. Eine wirklich explosive Mischung!

Das Auftreten und die Erfolge der Charaktere wollten für mich allerdings nicht recht zum beschriebenen Alter passen. So erschien mir die Zeitspanne, in der Sterling von der Bildfläche verschwand und sein neues Ich generierte, wesentlich zu kurz. An dieser Stelle verlor die Story für mich ein wenig an Glaubwürdigkeit.

Letztlich faszinierte mich „Black Roses“. Nicht nur das wunderschöne Cover, sondern vor allem die fantastisch ausgearbeiteten Figuren hatten es mir angetan. Da dieser erste Band mit einem Cliffhanger endete, geht die Geschichte um Sterling und Adair demnächst mit Band 2 in die nächste Runde. Für mich ist dieses Buch schon jetzt ein Highlight dieses Genres.