Rezension

Urlaub, Mordermittlung inklusive

Der Nebel von Avignon
von Paul Schaffrath

Bewertet mit 3 Sternen

Kriminalkommissar Krüger und seine Freundin Carmen machen Urlaub in Avignon. Zufällig werden sie Ohrenzeugen eines Mordes. Bei der anschließenden Befragung der Zeugen lernen sie den Ermittlungsrichter Bonnefoy kennen, der sie sofort in die Ermittlungen einbezieht. Es scheint sich bei dem Mord um ein Familiendrama zu handeln. Der Ermordete besaß zusammen mit seinem Bruder ein wertvolles Grundstück, dessen Verkauf er nicht zustimmte. Zur gleichen zeit macht Krügers Kollege Schneider ebenfalls Urlaub in Avignon. Er hat die Bekanntschaft der attraktiven Elodie gemacht und beginnt einen Urlaubsflirt mit ihr. Elodie ist mit dem Ermordeten verwandt und erzählt Schneider die blutige Familiengeschichte. Vor Jahren hat ein Algerier den Großvater und den Vater der Brüder erschossen, weil der Großvater seine algerische Ehefrau verlassen hat. Die beiden Brüder entkamen durch einen Zufall dem Anschlag. Als auch noch der zweite Bruder ermordet wird und ein Anschlag auf Elodie verübt wird, liegt der Verdacht nahe, dass die Blutrache erneut aufflammt. Und was hat der Tod eines Winzers damit zu tun ?
Grundsätzlich ist die Geschichte gut erzählt. Man erfährt viel über die touristischen Attraktionen rund um Avignon. Und dass alle Beteiligten gerne ein Glas Rotwein trinken, macht sie in meinen Augen auch nicht unsympathisch. Es stellt sich aber die Frage, was wollte der Autor schreiben : eine Satire oder einen Krimi. Ich tendiere zur Satire, da für einen Krimi einfach zu viele fachliche Unstimmigkeiten gegeben sind. Ich glaube kaum, dass ein französischer Ermittlungsrichter einen deutschen Beamten im Urlaub einfach so ermitteln lässt. Was , das betrifft, bin ich vom Buch enttäuscht. Was den Wortwitz und den Ideenreichtum anbetrifft, kam ich voll auf meine Kosten.