Rezension

Vater und Tochter rollen alte Verbrechen wieder auf

Die Morde von Wickenham -

Die Morde von Wickenham
von Amy Myers

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:

In einer Kalkhöhle in Wickenham wird ein Skelett gefunden. Sofort fühlt sich der ehemalige Polizist Peter Marsh von dem Fund magisch angezogen und sieht darin einen Zusammenhang zum Mord an Ada Proctor im Jahr 1929. Aus dem Grund machen er und seine Tochter Georgia sich daran, alle Informationen zusammenzutragen. Denn Vater und Tochter haben sich darauf spezialisiert, vergangene Morde aufzuklären. Bei ihren Recherchen stoßen beide auf einige Ungereimtheiten, die gerade Georgia daran zweifeln lassen, dass der damals verurteilte und anschließend gehängte Davy Todd wirklich der Mörder von Ada war. Doch wer war dann der Mörder? Wer liegt in der Kalkhöhle?

 

Meine Meinung:

Die Grundidee eines Ermittlerteams bestehend aus Vater und Tochter, die Verbrechen aus der Vergangenheit aufklären, hat mir richtig gut gefallen. Der Autorin ist es gelungen, die Atmosphäre im Ort, die von einer alten Fehde, Neid und Missgunst beherrscht wird, einzufangen und deutlich zu machen. Ich habe die verstohlenen Blicke, die Georgia zugeworfen wurden, regelrecht gespürt und das Getuschel hinter ihrem Rücken gehört. Ebenso habe ich gespürt, wie es durch die Nachforschungen von Georgia im Ort immer mehr angefangen hat zu brodeln. Leider muss ich sagen, hat mich die Geschichte bis zum Schluss nicht packen können. Die Autorin gibt dem Leser zwar nach und nach immer mehr Informationen an die Hand, die im Grunde zum Mitraten anregen, wer hinter dem Mord aus der Vergangenheit steckt und um wen es sich bei dem Skelett aus der Kalkhöhle handelt. Mir waren es teilweise doch zu viele Informationen und Namen, die man sich merken musste. Hinzu kommt, dass ich weder mit Georgia noch mit Peter warm geworden bin.

Peter war mir von Anfang an unsympathisch. Für ihn zählt nur seine Meinung, alle sollen nach seiner Pfeife tanzen und seine Tochter behandelt er eher wie eine Angestellte. Er motzt sie an, wenn sie mal nicht seiner Meinung ist und nimmt sie im Grunde nur ernst, wenn es ihm in den Kram passt.

Aus Georgia bin ich einfach nicht schlau geworden und konnte nicht nachvollziehen, wieso sie sich von ihrem Vater alles gefallen lässt. Denn gerade sein Verhalten ihr gegenüber ist doch keine Grundlage für ein gutes Ermittlerteam, finde ich. Zudem erschien sie mir meist abgestumpft gegenüber allem, was um sie herum geschieht und gerade Luke gegenüber fand ich sie recht herzlos. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was er wirklich für sie ist.

 

Fazit:

Die Grundidee hat mir richtig gut gefallen. Ebenso hat es die Autorin geschafft, die Atmosphäre im Ort deutlich zu machen und gibt dem Leser nach und nach immer mehr Hinweise, sodass man an der Aufklärung der Verbrechen beteiligt ist. Leider konnte mich die Geschichte einfach nicht packen. Außerdem bin ich mit Peter und Georgia bis zum Schluss nicht warm geworden. Die Geschichte mag ihre Leser finden, ich gehöre nicht dazu.