Rezension

Fingerabdrücke der Zeit

Die Morde von Wickenham -

Die Morde von Wickenham
von Amy Myers

Bewertet mit 1.5 Sternen

Georgia Marsh ist die Tochter eines alten, sich im Ruhestand und Rollstuhl befindlichen Polizeibeamten. Zusammen lösen sie alte Fälle, so genannte Cold Cases, die sie dann zu Büchern verarbeiten. Als eines Tages in einem kleinen Ort unweit von London ein Skelett aus einer Kalkhöhle geborgen wird, ist dem alten Peter Marsh sofort klar, dass hier ein Zusammenhang mit einem anderen ungelösten Fall aus dem Ort, Wickenham, besteht. Im Oktober 1929 wurde eine erwürgte Frau gefunden, für den Mord an ihr wurde ein Gärtner hingerichtet. Aber die Marshs fragen sich nicht zu Unrecht, ob der Gärtner immer der Mörder ist. 

Was habe ich hier bitte gehört? Und dass ich nur noch genervt war, lag nicht an der Sprecherin, die hat einen exzellenten Job erledigt. Aber es fing schon damit an, dass sowohl Marsh als auch Daughter gerne mal von einem - ich nenne es jetzt mal "mythisches Gefühl" - berührt werden, zu dem sie Fingerabdruck der Zeit sagen. Es bedeutet, dass ihnen in Orten, wo ein Verbrechen verübt wurde, klar wird, dass etwas geschehen ist. Allein so was lässt mich ja schon irgendwie auf innere Abwehr gehen, aber es wurde besser und besser. (Nicht.) Der alte Marsh konstruiert erst mal aus dem Zeitungsartikel über das Skelett einen Zusammenhang zu einem etwa 70 Jahre alten Fall. Als seine Tochter in dem Ort recherchiert, können natürlich noch Leute was darüber erzählen, die zu dem Zeitpunkt nicht oder gerade erst geboren waren, aber sie erinnern sich natürlich mit geradezu eidetischem Gedächtnis an Gespräche und Diskussionen darüber. Und muss ich noch erwähnen, dass es sich hier zwar um einen ersten Teil handelt, aber man in diese Geschichte/Familie geworfen wird, als wäre es der zehnte einer Reihe? Von der Logik der ganzen Schlussfolgerungen reden wir mal gar nicht erst. Das war mal ein Fail, ganz ohne Fingerabdruck, Zeit hin oder her. 1,5/5 Punkten.