Rezension

Verdi, gesehen von Härtling

Verdi - Peter Härtling

Verdi
von Peter Härtling

Eine Biographie will Härtling ausdrücklich nicht schreiben; Fantasien sollen es sein - "Eine Fantasie folgt Motiven, Stimmungen.Es ist eine dem Alter angemessene Form. ... Ich nähere mich an Jahren dem Verdi, ..., und ich wünschte mir waghalsig einen Austausch der Erfahrungen." Und so schreibt Härtling über den alternden Verdi, der nach dem Triumph mit der Oper Aida eigentlich nichts mehr schreiben möchte, aber doch immer wieder von einer neuen Iddee gepackt wird. Ein Streichquartett, ein Requiem, die Opern Otello und Falstaff, ein Te Deum und ein Stabat Mater entstehen. Und er sorgt sich um sein Landgut, um die Arbeiter, lässt ein Krankenhaus bauen und schließlich ein Altersheim für verarmte Musiker. Altersbeschwerden plagen ihn, seine Frau stirbt. Das Buch endet mit der Beerdigung.

Härtling schreibt kenntnisreich über Verdis Musik, aber es gelingt ihm auch, uns den Menschen lebendig vor Augen zu führen. Seine Fantasien, musikalisch betitelt, entwerfen Impressionen. Und so ist mir Verdi tatsächlich näher gekommen.