Rezension

Verfluchte Gräber

Kings & Fools 03. Verfluchte Gräber - Natalie Matt, Silas Matthes

Kings & Fools 03. Verfluchte Gräber
von Natalie Matt Silas Matthes

Bewertet mit 5 Sternen

Auf dem Friedhof über Favilla werden Gräber aufgebuddelt. Eine Legende macht die Runde: Der Fleischfresser sucht seine ermordete Tochter in den geöffneten Gräbern. Jon, der Leiter des Internats, stellt Wachen auf. Noel und Sam machen dabei eine schreckliche Entdeckung. Ist es tatsächlich der Fleischfresser, der sein Unwesen treibt oder sind es eher die Wachen des Brennenden Königs, die ihnen auf die Schliche gekommen sind? Noel forscht nach und kommt dabei einem Rätsel auf die Spur, welches helfen könnte, alles zum Richtigen zu wenden.

Auch wenn ich kurze Einstiegsprobleme hatte, war ich sofort wieder von der düsteren Atmosphäre, die das Buch widerspiegelt, gefangen.
Diesmal wird alles aus Noels Sicht geschildert. Noel ist ein ernster Junge, der sich eher den Büchern und dem Wissen hingezogen fühlt, als dem Kampf und dem Heldentum. Doch scheint er für viele eh schon eine Art Anführer zu sein. Dies mach ihm aber sehr zu schaffen und er wird noch grüblerischer. Trotzdem fühlt er sich in Favilla viel wohler, als in seinem früheren Leben. Warum er allerdings vom Internatsleiter Jon bevorzugt behandelt wird, ist ihm, wie auch allen anderen Zirklern, eher ein Rätsel.

Noel hat eine sehr grüblerische Art und macht sich teilweise auch zu viele Gedanken. Diese führen zwar zu vielen Lösungen, verunsichern ihn aber auch. Trotz allem ist er sehr tapfer. Die Dankbarkeit, die ihm entgegenschlägt, ist ihm allerdings sehr unangenehm.

Die Anfangs erwähnte düstere Stimmung wird durch die Wachschichten auf dem gruseligen Friedhof und dem dortigen Friedhofswärter noch verstärkt. Was genau die Ursache für die aufgebuddelten Gräber ist, wird nach und nach klar. Und die Bedrohung durch den Brennenden König rückt auch immer näher. Die Verzweiflung, die gerade bei dem Internatsleiter Jon zu spüren ist, zieht sich dann auch über die anderen Zirkler und es scheint keine Lösung für das vorliegende Problem zu geben.

Das Autorenduo hat es wieder geschafft, mich mit dem dritten Teil der Reihe in den Bann zu ziehen und mir auch wieder zu wünschen, schnellstmöglich nach dem nächsten Band zu greifen. Aber hier habe ich Glück. Der vierte Band liegt schon bereit und ich kann nahtlos dazu übergehen.

Wieder kann ich nicht sagen, wann die Autoren sich abgewechselt haben mit dem Schreiben. Die Stile sind sich zu ähnlich. Dies zeigt jedoch, dass die beiden ein eingespieltes Team sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Pate Bernhard Hennen viel zu tun hatte, um den beiden zu helfen.

Aber nicht nur Noel ist ein interessanter Charakter, auch Sam, die mit ihrer zurückhaltenden, fast schüchternen Art  mein Herz für sich gewinnen konnte. Sie hatte etwas an sich, dass sich kaum beschreiben kann. Auf jeden Fall hat sie meinen Beschützerinstinkt geweckt, obwohl sie ja eigentlich gut auf sich selbst aufpassen kann. Ich kann deshalb auch gut verstehen, dass Noel sich zu ihr hingezogen fühlt.

Doch Sam überrascht einem am Schluss mit einem Geständnis, mit welchem ich so nicht gerechnet hätte. Und wieder ein Grund, unbedingt den nächsten Band zu lesen. Ich habe schon mal reingelinst, Band 4 ist aus Sams Sicht geschrieben und ich freue mich schon darauf, sie näher kennenzulernen.

Fazit:
Düster, spannend, unerwartet - Favilla überrascht alle.