Rezension

Verschwörungsreihe Teil 20

Offenbarung 23. Die Pyramiden-Saga, 1 Audio-CD. Tl.20 - Jan Gaspard

Offenbarung 23. Die Pyramiden-Saga, 1 Audio-CD. Tl.20
von Jan Gaspard

Bewertet mit 4 Sternen

Die großen Pyramiden von Gizeh sind der magischste Ort dieser Welt. Grandiose Berge aus behauenem Stein, astronomisch nach den Sternen ausgerichtet und perfekt in ihren Proportionen. Es ist das größte Rätsel, was genau die Menschheit vor 45 Jahrhunderten dazu bewogen hat, diese verstörenden Bauwerke zu errichten - ohne Maschinen, ohne technische Hilfsmittel, aber mit einer unglaublichen visionären Kraft. Dabei ist die Lösung aller Pyramiden-Geheimnisse so einfach, so simpel. Man braucht nur den richtigen Standpunkt und die perfekte Beleuchtung - schon sieht man mit dem eigenen Auge, was das Auge des Sonnengottes Ra selbst nie erblicken durfte!

Interessant ist bei dieser Folge der Versuch auf einen Erzähler zu verzichten. So bekommt Nolo (Marie Bierstedt) die undankbare Rolle, viele lange Monologe in Form von Geschichten aus Tausendundeiner Nacht vorzutragen. Das bremst die Handlung auf ein sehr langsames und sich teilweise auch ziehendes Niveau herab. Andererseits ist es aber auch faszinierend, wie diese Geschichte von Nolo so genau auf die Situation von Georg passt und durch die alte, bildhafte und verspielte Sprache haben die Monologe doch noch ihren Reiz.

Die sonstige Handlung hält sich bis zum Ende stark in Grenzen. Zu Beginn vertieft sich der Kopte des Klosters auf die Namensgebung, auf Annie, Samuel und natürlich wird auch noch einmal auf Georg näher eingegangen: auf seine Macht die Welt zu verändern und sein Talent Zusammenhänge klarer zu sehen als andere. Auch danach wird es leider nicht wirklich besser, wenn Ian und Georg eine weitere Chiffre von Tron knacken wollen.

So bleibt nur das große Finale. Wie man es bei Offenbarung 23 durchaus gewohnt ist, erfolgt am Ende einer Staffel mal wieder ein derber Hänger. Ian, Georg und Margo - die schon bekannte Dreiecksbeziehung, die immer wieder durch den groben Handlungsrahmen der Serie in den Mittelpunkt geschoben wird, erlebt hier ihren persönlichen Showdown. Wer ist nun wirklich gut, wer böse, wer will Georg helfen und wer ihm schaden? Ein weißer Löwe stört die Unterhaltung und es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.
Da die 21. Folge ein Livehörspiel um Jack the Ripper werden soll, dürfte sie wohl aus dem Kontext der vorherigen Folgen ausgenommen sein. Somit muss man (leider) auf die 22. Folge warten, um zu erfahren, wer denn nun wirklich sein Leben lassen musste, oder ob alle Beteiligten mit dem Leben davon kamen.

Besonders gut ist in dieser Folge die musikalische Untermalung. Während Nolo ihre Texte vorträgt, gibt es entsprechend orientalische Musik, während es zwischendurch durchaus mal ein paar Gitarrensounds gibt. Insgesamt eine gute und ansprechende Leistung.

Zu den Sprechern kann man nicht mehr viel sagen, allesamt leisten eine gute Arbeit. Die Sprecher werden nicht ohne Grund zum großen Teil dazu genutzt, um bekannten Stars aus Film und Fernsehen ihre Stimmen zu leihen. Das Level der engagierten Sprecher ist top - selbst wenn der Inhalt der Serie diemal nicht so überzeugen kann wie gewohnt.

Fazit:
Insgesamt eine typische Offenbarungsfolge. Leider wenig wirkliche Handlung, dafür aber viele Informationen über orientalische Mystik, Märchen und Namensbedeutungen. Natürlich gibt es auch wieder ein offenes Ende - quasi ein weiteres Markenzeichen der Serie. Wer den Showdown überlebt bleibt abzuwarten, das werden wir wohl erst in Folge 22 oder später erfahren.