Rezension

verstörend

Attentat - Amélie Nothomb

Attentat
von Amélie Nothomb

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Epiphane Otos, griechischen Ursprungs und mit beißender Intelligenz gesegnet, verbringt die ersten Jahre seines Lebens in der Gewissheit, aufgrund seines abstoßenden Aussehens und als Quasimodo verspottet, ein Dasein als Außenseiter ohne Zugang zu anderen Menschen verbringen zu müssen. Völlig verstört reagiert er, als zum ersten Mal in seinem Leben eine Frau - noch dazu eine wunderschöne - ihn wie einen normalen Menschen behandelt und sein Äußeres einfach ignoriert. Ethel wird das Zentrum seines Daseins. Ihre in seinen Augen absolute Schönheit ist seine Referenzgröße und seine wachsende Liebe zu und Abhängigkeit von ihr, muss ihn schließlich ins Verderben stoßen.

Meine Meinung:
Ähnlich wie auch die Métaphysique des tubes finde ich Attentat eher verstörend. Die Hauptfigur ist wieder einmal so extrem anders und ihrer Gedankenwelt radikal, dass ich nur begrenzt Mitgefühl aufbringen kann. Einerseits fasziniert seine Art und das Spielen mit der Oberflächlichkeit und Manipulierbarkeit der Mode- und Kunstszene, andererseits ist er doch auch erdrückend und rücksichtslos.