Viel Lärm um nichts!
Bewertet mit 1.5 Sternen
In dem Buch geht es um die 14jährige Anna, die auf ein Internat geht, weil ihre alleinerziehende Mutter beruflich in der Welt herumreist.
Anna spielt sehr aktiv Hockey und trainiert mehrmals die Woche (sowohl im Internat, als auch in den Ferien zu Hause). Sie übertreibt es eine Weile und nimmt dadurch ab, merkt aber sehr schnell, dass sie dadurch massive Kreislaufstörungen und Schwächeanfälle bekommen und keine Kraft mehr zum Sport hat. Sie fängt also recht schnell wieder an zu essen.
Im Internat ist sie mit vier weiteren Mädchen in einem Zimmer. Sie ist zwar mit diesen befreundet, erzählt ihnen aber lange Zeit nichts von ihrem seltsamen Sims-Kontakt zu dem gleichaltrigen Louis aus ihrer Klasse. Louis ist sexuell viel weiter als sie selbst und wünscht sich eine sexuelle Beziehung mit ihr. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und will sich mit ihr treffen - obwohl er parallel öfter wechselnde Freundinnen hat. Anna ist empört...dabei hat er sie doch aus der Magersucht gerettet?!
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich mit dem Buch anfangen soll. Der Schreibstil ist gut und die 100 Seiten lesen sich flüssig. Aber Annas Sichtweise ist sehr vorpubertär und naiv und auch reichlich überzogen. Das Thema Magersucht wird nur grob gestreift und das auch nur sehr halbherzig und unrealistisch. Und was nun an Louis Verhalten so schrecklich sein soll, verstehe ich nicht. Ebensowenig den Zusammenhang zwischen Louis und dem Kalorienzählen, geschweige denn einem Vertrauensbruch.
Schade, das Buch hatte bei dem Titel echt Potential und der Schreibstil war auch wirklich gut. Nur der Inhalt lässt definitiv zu wünschen übrig.