Rezension

Viel Lokalkolorit

Lindner und das Apfelmännle
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich freigestellt vom LKA hat sich der Hypochonder Lindner bei seiner Mutter verkrochen, um dort seine zahlreichen eingebildeten Wehwehchen zu pflegen und dem Dorfarzt gehörig auf den Wecker zu gehen. Ein Toter auf den Streuobstwiesen, der – so scheint’s – mit unreifen Mostäpfeln „gesteinigt“ wurde, veranlasst ihn, in die Ermittlungen einzusteigen. Sehr zum Verdruss des ermittelnden Kommissars, mit dem er sich wohl noch nie grün war. Wer hätte ein Motiv? Der alte Rösler, dem die Umwidmung seiner Streuobstwiesen zur Spindelanlage verwehrt wurde? Ronnie, der nicht ganz in Hier und Jetzt ist, der besonderer Betreuung bedarf und teils im Heim lebt, der Angst hatte, ganz dahin abgeschoben zu werden, wenn seine Schwester mit ihrem Freund (dem Toten) zusammengezogen wäre? Was aber hat das mit den Apfelmännle zu tun, die sowohl dem Toten, als auch Lindner und seinen Freunden übersandt wurden? Recht kurzweilig löst Lindner die verzwickte Sache, lenkt sich damit von seinen Wehwehchen ab, schnappt den Täter. Fall in vieler Hinsicht gelöst. Findet auch die Mutter, Ruth, weil der Bub endlich wieder flügge wird. Kurzweilig, mit Spannung, Humor und viel Lokalkolorit.