Rezension

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Viel Persönliches, wenig Krimi

Wenn die Rache erwacht
von Marie Force

Bewertet mit 4 Sternen

Kaum sind Sam und Nick aus den Flitterwochen zurück, warten auch schon die nächsten Morde auf Sam und nicht nur das, scheinbar hat es eine alte Bekannte auf sie abgesehen und schreibt Karten mit unverholenen Drohungen. Zusätzlich muss sich Sam mit familiären Problemen rumschlagen und alles und jeder zehrt an ihren Nerven. Kann sie den Täter finden und allen Herausforderungen trotzen?

Dies ist mein erstes Buch aus der Reihe und obwohl ich die Vorgeschichte nicht kenne, kam ich gut rein, weil wichtige vergangene Ereignisse kurz angerissen und erklärt werden, sodass daraus keine Nachteile entstehen. Es wird viel über Sams und Nicks Privatleben berichtet, bis hin zu familiären und kollegialen Beziehungen, die sehr schön beschrieben sind und Spaß beim Lesen machen, da sie abwechslungsreich, unerwartet und sympathisch sind - zumindest die meisten Personen. Dadurch verlieren die Morde allerdings erheblich an Gewichtung und treten in den Hintergrund, die dann und wann es mal nicht um Sams Leben geht, wieder nach vorne rücken, wobei es streng genommen auch um Sams Leben geht, da ein persönlicher, aber längst vergessener Freund/Feind auftaucht. Da dies erst gegen Ende geschieht, hat der Leser keine Möglichkeit den Täter zu erraten oder selbst Verdächtigungen vorzunehmen, da der/die Täter(in) der Geschichte gänzlich unbekannt ist. Die Auflösung war dann doch eher enttäuschend, weil das alles in wenigen Seiten abgespeist wurde, so als müsse die Autorin endlich zum Schluss kommen, wurden die ganzen Ermittlungen und Festnahmen auf ein paar Seiten gequetscht und gut ist. 

Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden sehr gut geschildert und beschrieben, ebenso die Charaktere. Dahingegen leiden die Mordfälle und Ermittlungen sehr darunter und die eigentliche Krimigeschichte staucht sich dadurch und wird dem Genre Thriller/Krimi nicht ausreichend gerecht.