Rezension

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Viel zu viele Klischees

Vor uns die Dämmerung -

Vor uns die Dämmerung
von B. Celeste

Bewertet mit 3 Sternen

Die Gefühle der Charaktere konnte ich nicht nachempfinden. Der Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen.

"Vor uns die Dämmerung" von B. Celeste ist nicht nur von außen schön, sondern auch von innen. Allerdings habe ich einige Kritikpunkte, weshalb das Buch für mich kein Herzensbuch werden konnte.

Das Cover ist sehr hübsch und passt mit viel Vorstellungskraft auch zum Inhalt der Geschichte. Ich finde es toll, dass es im Dunkeln leuchtet. Ich habe es als eBook gelesen und konnte das Leuchten nur im Laden und durch Social Media sehen. Die Idee finde ich jedenfalls sehr gut und die Umsetzung gelungen. Der Schreibstil der Autorin hat mir nicht ganz so gut gefallen. Ich konnte vieles flüssig und schnell lesen, aber manchmal waren die Sätze abgehackt und stockend. Die Autorin hat Worte verwendet, die meinem persönlichen Geschmack nicht entsprechen. Zum Beispiel verwendet die Autorin sehr oft "tut", was man theoretisch ganz einfach durch schön klingende Tätigkeitsbegriffe ersetzen kann. Einige Rechtschreibfehler sind mir zudem aufgefallen.

Die Charaktere haben mich zum Teil überzeugt. Emery war mir sympathisch. Sie ist lustig, eher zurückhaltend und schlau. Sie war die meiste Zeit mit ihrer Krankheit beschäftigt, was eigentlich den größten Anteil ihres Charakters ausgemacht hat. Ich konnte ihre Gedanken meistens gut nachvollziehen. Kaiden konnte ich nicht leiden. Er war mir unsympathisch und ziemlich fies zu Emery. So gemein, dass ich gegenüber ihm schon fast Hass entwickelt habe. Dementsprechend ist die Liebesbeziehung zwischen den Stiefgeschwistern Geschmackssache. Die Nebencharaktere waren okay und haben eigentlich gut in die Handlung gepasst.

Die Handlung ist eher kurzweilig und ein bisschen deprimierend. Das Buch handelt fast ausschließlich nur über Tod und chronische Krankheit, aber ist nicht unbedingt tiefgründig. Ich hätte mir mehr schöne und spaßige Momente für die Charaktere oder für mich als Leserin gewünscht. Die Handlung erfüllt mehrere Klischees. Die Protagonistin verliebt sich in ihren Stiefbruder. Sie hat eine Zwillingsschwester, die auch noch gestorben ist. Ihre Welt bricht zusammen, die Familie reißt auseinander. Sie ist ein Bücherwurm und das Mauerblümchen, was keine Freunde hat. Sie verliebt sich natürlich in den Badboy bzw. den beliebtesten Typen der Schule. Dieser hat eine hübsche Ex-Freundin, welche die Protagonistin mobbt. Puhh, ja diese Inhalte habe ich schon in verschiedensten Varianten gelesen. Irgendwann wird es halt leider langweilig und nervig... Die Bonusszene am Ende hätte ich ehrlich gesagt nicht gebraucht. Das Ende ist echt, aber anschließend unbefriedigend. Darauf gehe ich aber nicht näher ein, um nicht zu spoilern.

Das Buch hat Charakter, aber zu viel von anderen Büchern. Die Autorin hat sich eine lesenswerte Geschichte ausgedacht. Bei dieser konnten mich hauptsächlich die kleinen Details nicht überzeugen. Ich empfehle das Buch gerne weiter. Damit es zu einem meiner Herzensbücher geworden wäre, haben mir hier und da noch einige Details gefehlt.