Rezension

Viele faszinierende Geschichten rund um einen der ältesten Zoos in Deutschland

111 Geschichten aus dem Kölner Zoo, die man kennen muss - Theo B. Pagel, Christoph Schütt

111 Geschichten aus dem Kölner Zoo, die man kennen muss
von Theo B. Pagel Christoph Schütt

Bewertet mit 5 Sternen

»Einige Jahre nach der weltweiten Erstnachzucht steht nun Schritt zwei des Engagements für die hochbedrohten Philippinen-Krokodile auf dem Programm. Der Zoo startet ein Wiederansiedlungsprojekt für die Rückführung von zwei Jungtieren auf die Philippinen. Für genetisch variable und überlebensfähige Bestände in Menschenhand zu sorgen und nach Möglichkeit Tiere zur Auswilderung bereitzustellen, ist die »hohe Schule« der Nachzuchtarbeit.«

Der Kölner Zoo ist nicht „mein“ Heimatzoo, aber ich bin regelmäßig dort und mag ihn sehr. Zum 160. Geburtstag des Zoos in diesem Jahr erschien dieses Buch mit 111 Geschichten rund um den Zoo. Jede dieser Geschichten bildet zusammen mit einem passenden Foto ein kurzes Kapitel. Gemeinsam haben sie, dass sie zugleich informativ und unterhaltsam sind, in leicht verständlichen Worten Wissen vermitteln und den Leser regelmäßig schmunzeln lassen. Die Themenvielfalt ist allerdings beachtlich.

 

Natürlich gibt es einiges Interessante zu Tieren. Welches ist beispielsweise das älteste Tier im Zoo? Die tierischen Superstars (Erdmännchen & Co.) werden vorgestellt oder zu meiner großen persönlichen Freude eins meiner Lieblingstiere, das Erdferkel. Sehr wichtig natürlich auch der hochmoderne Elefantenpark, der Hippodom oder das beeindruckende Aquarium. Ein Besuch bei Geißbock Hennes IX, dem traditionellen Maskottchen des 1. FC Köln steht ebenfalls an oder die Erläuterung der Frage, wie man eigentlich einen Elefanten transportiert.

 

Unmittelbar verbunden mit den Tieren sind natürlich Fragen rund um Artenschutz und Forschung. Moderne Zoos arbeiten nach ständig überarbeiteten und verbesserten Haltungsrichtlinien und stellen für nicht wenige Tiere eine Arche dar. Lange vorbei sind die Zeiten, als Tiere aus der Natur entnommen wurden, im Buch wird dargestellt, wie das Engagement des Kölner Zoos in Sachen Erhaltungszuchtprogramme aussieht und um welche Naturschutzprojekte er sich kümmert. Hier erfährt man dann auch, wie man mit seinem alten Handy Menschenaffen helfen kann.

 

Menschen werden ebenfalls vorgestellt. Sehr beeindruckend fand ich zum Beispiel die Geschichte von Elisabeth Reichert, die dem Zoo ihr Vermögen vermachte. Und wer hätte vermutet, dass der Zoo eine erfolgreiche Fußballmannschaft hat? Ich erfuhr ferner einiges über die Direktoren, die Tierpfleger, Gärtner und Tierärzte, Interessantes über die Arbeit des Nachtwächters oder des Kurators und – ganz besonders fesselnd – über den Indiana Jones vom Rhein.

 

Auch in Sachen Architektur und Kunst gibt es was zu sehen, so stehen beispielsweise zwischen den modernen Anlagen einige beeindruckende historische Gebäude. In normalen Jahren darf man sich zudem auf das faszinierende China Light Festival freuen.

 

Fazit: Viele faszinierende Geschichten rund um einen der ältesten Zoos in Deutschland. Auch ich als regelmäßige Zoobesucherin habe noch Neues erfahren und hatte viel Spaß.