Rezension

Viele Wendungen, geringe Authentizität

Die Wikingerin -

Die Wikingerin
von Helga Glaesener

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich hatte etwas Anlaufschwierigkeiten, weil zu Beginn kaum Atmosphäre geschaffen wurde und die Protagonistin mir zu Beginn wenig sympathisch war, so dass mir das Eintauchen schwer fiel.

Dies besserte sich nach dem ersten Drittel. Vor allem nahm die Spannung stetig zu. Die Distanz zur Protagonistin verringert sich, wenn sie auch bis zum Ende wenig Emotionen zeigte und auch zum Leser kaum Nähe zuließ. Generell blieb die charakterliche Entwicklung hinter dem Verlauf der Ereignisse zurück.

Einige Geschehnisse und Verhalten kommen mir für die damalige Zeit unlogisch vor und mir fehlten im Alltag die kleinen Details und das historische Wissen, die einer Geschichte Authentizität verleihen - auch wenn die Autorin im Nachwort die realen historischen Personen und Geschehnisse benennt, an denen sich die Geschichte orientiert, spürte man beim Lesen nichts von der Intensität der Recherche. Die Erzählweise ist leicht verständlich und verzichtet selbst in den Dialogen überwiegend auf mittelalterliche Ausdrucksweisen.

Dafür ist die Geschichte voller Ereignisse und Wendungen und einer guten Portion Suspense, so dass ich nicht lange gehadert habe, sondern mich vom Fluss habe mitreißen lassen und gut unterhalten wurde.

Fazit: Spannender historischer Roman mit kleinen Schwächen und gutem Unterhaltungswert.