Rezension

Vielversprechende neue Krimiserie

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall - Alex Winter

Ein Gespür für Mord - Detective Daryl Simmons 1. Fall
von Alex Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Als Daryl an die Uferböschung trat, fuhr ihm ein eisiger Schauder über den Rücken. Der Pigeon Pool strahlte etwas Unheimliches, fast Bedrohliches aus. Seine dunkle, olivgrüne Oberfläche lag absolut glatt vor ihm. Kein Sonnenstrahl schien hindurchzudringen.
Auf einer abgelegenen Rinderfarm im Westen Australiens verschwindet ein Pilot spurlos. Seine Kleider, die man am Ufer eines düsteren Teichs nahe der Farm entdeckt, sind der einzige Hinweis. Ist er ertrunken? Wurde er Opfer des großen, einäugigen Krokodils, das in dem Billabong Gewässer lebt? Oder war es Mord? Detective Daryl Simmons steht vor einem Rätsel. Nur mithilfe des besonderen Wissens, das er einem Aborigine-Lehrmeister verdankt, kann er schließlich Licht in das Dunkel dieses Falles bringen …

Das Cover:
Ein in Naturfarben gehaltenes Foto zeigt einen Hubschrauber sowie einen Reiter mit Lasso. Dies weist schon darauf hin, dass wir in dem Buch nicht nur mit einem Mord konfrontiert werden, sondern auch mit dem Leben in Australien. Pferde und Hubschrauber sind dort sehr wichtig für Job und Alltag.
Meine Zusammenfassung: Daryl Simmons, der im Outback groß geworden ist, mag nicht mehr als Stadtpolizist in Australien arbeiten. Sein Chef versucht ihn mit einer kleinen List von seiner Kündigung abzubringen. Er versetzt Simmons in den Busch, um dort das Verschwinden von Floyd Buttler, einem Vorarbeiter auf einer Rinderfarm, aufzuklären. Daryl Simmons trifft bei diesem Auftrag auf verschiedene Menschen. Martin Barrow, der Besitzer dieser Ranch, beschäftigt Weiße und Aborigines. Der Detective macht sich mit allen vertraut und kommt nach und nach einem Geheimnis auf die Spur. Buttler, der tote Vorarbeiter, wird zufällig in einem Gewässer entdeckt und nach der Untersuchung der Leiche wird Simmons schnell klar, dass es sich nicht um einen Unfall handelt sondern ein Mord geschah. Da er sich offiziell für die anderen Beschäftigten auch nur als Arbeiter auf der Ranch aufhält und außer dem Boss niemand weiß, dass er ein Polizist ist, muss er sehr vorsichtig ermitteln. Der Tote scheint äußerst unbeliebt gewesen zu sein und mehrere der Männer könnten ein Mordmotiv gehabt haben. Erst der Besuch bei einem ehemaligen Geistlichen im Busch bringt ihm einen wirklich entscheidenden Hinweis und Simmons versteht nun die Hintergründe, die du diesem Unglücksfall führten. Der Polizist ist im Busch groß geworden. Der alte Aborigine Ungjeeburra hatte Simmons schon als Jungen und Jugendlichen in die Sitten, Gebräuche und Mythen seines Stammes eingeführt und ihn sogar in diesen aufgenommen. Daher weiß der Ermittler wie er mit den Aborigines, die auf der Ranch arbeiten, umgehen muss und versteht oft deren Handlungsweise. Ohne dieses Hintergrundwissen wäre der Fall für ihn nicht so leicht zu lösen gewesen.

Meine Meinung:
„Ein Gespür für Mord“ ist nicht nur ein Krimi. Er ist auch die Darbringung tiefen Respekts gegenüber den Aborigines und ihrer Lebensart. Der Autor bringt immer wieder an geeigneter Stelle Hintergründe zu den Eingeborenen ein. Wer bisher nicht viel über das Outback und die Ureinwohner wusste, wird so ganz nebenbei viele interessante Dinge erfahren. Dies geschieht nicht mit erhobenem Zeigefinger sondern ganz verwoben im Fluss der Geschichte, was ich sehr angenehm fand. Die wunderschöne australische Natur wird auch erwähnt, allerdings hätte sie für meinen Geschmack noch mehr Aufmerksamkeit erfahren dürfen. Aber da es sich in erster Linie um einen Krimi handelt, gibt es dafür keinen Abzug. Die Geschichte ist flüssig und schlüssig erzählt. Obwohl viele Charaktere eine Rolle spielen, kann man der Handlung gut folgen und die Darsteller gut zuordnen. Die Auflösung ist logisch und gut nachvollziehbar. Sehr gut hat mir am Schluss die Andeutung der Fortsetzung gefallen. Alles in allem ist dieser Roman eine klare Leseempfehlung!