Rezension

Vincent

Der unsichtbare Garten - Karine Lambert

Der unsichtbare Garten
von Karine Lambert

Der unsichtbare Garten - Karine Lambert 

 Vincent hat eine seltene Augenkrankheit. Er wird innerhalb weniger Wochen fast vollständig erblinden. Der Leser begleitet Vincent durch den zwangsläufigen Prozess der Verzweiflung, über Selbsthilfegruppen und schließlich dem Kraftakt die neue Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Auch eine neue Liebe spielt dabei eine Rolle, der Garten aus dem Titel kommt dagegen erst gegen Ende richtig raus. Viel mehr ist zu diesem Roman eigentlich nicht zu sagen. Und genau darin liegt für mich das Problem. 

 Es ist eine fürchterliche Situation, in der Vincent sich befindet und die Autorin bemüht sich sehr, alle möglichen Facetten einer solch einschneidenden Veränderung darzustellen. Natürlich möchte man als Leser wissen, wie Vincent zurechtkommen wird. Das ist durchaus spannend. Trotzdem bleibt diese Darstellung leider sehr oberflächlich. Die Geschichte wirkt recht eindimensional und vorhersehbar, ohne Raffinesse. Die Handlung wird relativ chronologisch runtererzählt, über die Nebenfiguren erfährt man wenig.

Dasselbe gilt auch für die Sprache. Sie ist sehr einfach gehalten. Manch schöner Satz wirkt seltsam deplatziert.

Die Seiten fliegen nur so dahin. Das Schriftbild ist großzügig, dazwischen immer wieder mehr oder weniger leere Seiten.

 Ich hatte mir einfach mehr erwartet. Der vorliegende Roman ist trotz seines ernsten Themas eher in die Kategorie "leichter Sommerroman" einzuordnen. Als solcher mag er ganz gut sein, nur ist das leider nicht unbedingt mein Genre. 

3 Sterne 

 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 19. Juli 2020 um 16:15

Vielen Dank, Dajo - ich krämte mich eine Weile, dass niemand mir das Buch schenken wollte. Das hört jetzt auf!