Rezension

Voller starker Charaktere und einer außergewöhnlichen Kultur

Das Herz aus Eis und Liebe - Renée Ahdieh

Das Herz aus Eis und Liebe
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Okami  den Fängen des Kaisers ausgesetzt ist, folgt Mariko ihrem Bruder und ihrem Verlobten zum königlichen Hof. Dort setzt sie alles daran die gefügige Braut zu spielen und einen Blick hinter die Geheimnisse zu erhaschen. Doch diese werden mit der Zeit immer mehr und wie soll man nun zwischen Lügen und der Wahrheit entscheiden ?

Dies ist der zweite Teil einer Dilogie. Den ersten Band mochte ich sehr gerne, deswegen musste nun auch der zweite Band bei mir  einziehen. 
Das Cover ist passend dazu gestaltet und mir gefällt es sehr. Zwar strahlt es nicht ganz die Wildheit aus, welche Mariko kennzeichnet, aber davon bekommen wir in diesem Buch auch nicht viel zu sehen. 
Wie gesagt verändert sich die wilde, kämpferische und charakterstarke Mariko in diesem Buch. Durch die andere Umgebung muss sie sich widerwillig anpassen, wobei die ruhige Mariko nicht mehr ganz ins Bild gepasst hat. Sie hat immer noch die gleichen Überzeugungen und setzt viele Worte in Taten um. Besonders ihr Verhalten gegenüber Feminismus habe ich geliebt! Ich fand es super, dass sich die Autorin mit solchen Themen auseinandersetzt. 
Ein anderer, aber nicht mehr ganz so prägnanter Charakter, ist Okami. Dieser tritt nicht mehr ganz so oft auf, was ich sehr schade fand. Er hat etwas erfrischendes und konnte mich im ersten Band oft zum Schmunzeln bringen. 

Nach dem Lesen von "Das Mädchen aus Feuer und Sturm"  sollte man festgestellt haben, ob man diese Art von Schreibstil mag. Er ist sehr außergewöhnlich und asiatisch. Ich habe allerdings auch von vielen gehört, dass er für sie unpersönlich gewirkt hat. 
Im Gegensatz zu Band eins wird es aus der Sicht von vielen anderen Charakteren erzählt. Da Mariko nicht mehr ganz den frauenstarken Charakter verkörpert, wird dies auf Yumi übertragen. Sie habe ich lieben gelernt und ich würde gerne mehr über sie lesen. 
Auch auf Kanako und den Kaiser wird genaustens eingegangen. Ich konnte bei vielen Personen ab einen bestimmten Punkt eine urplötzliche Veränderung des Charakters feststellen und auch wenn die Autorin dies versucht rechtzufertigen, konnte ich es nur teilweise nachvollziehen. 
Ein Highlight waren für mich definitiv die große Vielfalt unterschiedlicher Charaktere und ich kann nur bewundern, wie sie die asiatische Kultur beschreibt. Hierbei wird sowohl auf die Vergangenheit geblickt, aber auch auf gegenwärtige Vorstellungen. 
In dieser Geschichte konnte ich leider vieles vorausahnen, sodass für mich nicht viele Überraschungen vorhanden waren. 
Eine große Enttäuschung für viele war das Ende. Ich fand es okay, denn ich habe mit solch einen Werdegang in diesem Genre gerechnet.  Mit dem Ausgang von manchen Handlungssträngen war ich zufrieden, mit manchen allerdings auch nicht so sehr. 

Fazit: Trotz einer guten Geschichte wurde das Potenzial nicht vollends genutzt. Ein Highlight waren definitiv die vielen unterschiedlichen Charaktere und die Kultur, allerdings konnte ich viele Handlungen vorausahnen. Von mir gibt es 4 Sterne.