Rezension

Vom verehrten Held zum verachteten Lumpenmantel

Greatcoats - Blutrecht - Sebastien De Castell

Greatcoats - Blutrecht
von Sebastien de Castell

Sie wurden erschaffen um Recht zu sprechen und endeten als geächtete Feiglinge. Die Greatcoats des Königs Paelis.

Falcio wächst in Armut und ohne Vater auf. Er lernt mit dem Schwert zu kämpfen, trifft mit siebzehn die Liebe seines Lebens und verliert mit zwanzig im Blutrausch fast seinen Verstand. Der erste Kantor der Greatcoats!

Die Greatcoats, als Märchen verschrien, werden ins Leben gerufen. Es gibt 144 von ihnen. Sie reisen durch die Städte und Dörfer um Recht zu sprechen. Sie reiten im Namen des Königs, unterliegen aber nur dem Gesetz. Doch die Herzöge haben ihre eigenen Pläne. Der König wird gestürzt und ermordet. Die Greatcoats geben ihren König kampflos auf und werden als Feiglinge verspottet, verachtet und verfolgt...

Es geht um Macht, Herrschaft und Intrige, um Rache, Selbsthass und um Freundschaft. Die Geschichte wird aus Sicht des Protagonisten Falcio val Mond erzählt, der sich immer wieder auch direkt an den Leser wendet.  Er ist mit seinen zwei besten Freunden Brasti und Kest unterwegs und der Schlagabtausch untereinander ist zum schießen. Der Schreibstil ist sowohl geistreich als auch zynisch und makaber mit genau der richtigen Menge an Humor. Sebastien de Castell konnte mich schon allein mit den Beschreibungen der Kampszenen überzeugen. Es gibt gleich mehrere Helden und alle waren mir auf Anhieb sympathisch. Eine hin und wieder derbe Ausdrucksweise hat garnicht gestört, sondern passte in die Atmosphäre des Buches. Der Fantasyanteil gerät etwas in den Hintergrund, was aber überhaupt nicht nachteilig ist. Es gibt Magie und Fabelpferde, es gibt eine erschaffene Welt mit seltsamen Traditionen und es gibt Helden. Endlich mal wieder ein 5 Sterne Buch :)