Rezension

Von kleinen Zicken und ungeahnten Konsequenzen

Der Winterschmied - Terry Pratchett

Der Winterschmied
von Terry Pratchett

Bewertet mit 3.5 Sternen

Tiffany Weh, Junghexe in Ausbildung, hat die Ehre bei einem der wohl, inoffiziell, wichtigsten Riten der Scheibenwelt dabei zu sein. Doch anstatt auf den weise Ratschläge zu hören, ist Tiffany mitten drin im Geschehen und hat plötzlich einen Verehrer: Den Winterschmied. Als Zeichen seiner Liebe überschüttet er sie mit allem, was der Winter hergibt. Und er wird nicht aufgeben, bis Tiffany ihn endlich erhört. Das man mit 13 ganz andere Sorgen hat, ist dabei eher nebensächlich.

Hier haben wir den dritten Teil der Tiffany Weh-Rehe. Und was Tiffany angeht wohl auch den mühsamsten und nervigsten. Denn obwohl Pratchett sich selbst wieder alle Ehre macht, hat er Tiffany zu einem kleinen Monster heranwachsen lassen, das mir einfach nur tierisch auf den Geist ging. Sie ist zickig, sie ist stur, sie ist uneinsichtig -richtig erkannt: sie kommt bzw ist mitten in der Pubertät. Aber da Pratchett glücklicherweise nicht grausam ist, hat er sich ein schönes Drumherum einfallen lassen, mit dem man Tiffany ziemlich gut ertragen kann. So sind wieder die "Wir-sind-die-Größten" mit dabei und mischen die Ereignisse zusammen mit Horace und einigen wild gewordenen Göttern ordentlich auf. Spaß hat man daher zu genüge, und zu lachen bekommt man auch genug.

Auch helfen zahlreiche alte und neue Charaktere dabei, Tiffanys Allüren auszubremsen und sie in so manche unangenehme (und für den Leser erheiternde) Situation zu bringen. Gerade durch die altbekannten Figuren fand ich das ganze sehr schön. Trotzdem fand ich diesen Teil in der Tiffany Weh-Reihe am schwächsten. Sie ist einfach sehr anstrengend.