Rezension

Von Psychologie, Problemen und der Liebe..

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von Susan Mallery

Bewertet mit 3.5 Sternen

Was ist das Geheimrezept für eine Glückliche Beziehung? Sind es die Gemeinsamkeiten oder doch eher die Unterschiede - oder ist es doch so simpel wie es sein kann und es ist schlicht die sexuelle Anziehung? Diese Frage wollen auch Taylor und Jonathan lösen, Paartherapeuten mit unterschiedlichen Ansätzen und selbst ein ehemaliges Pärchen. Ein Experiment soll die Antwort bringen - Paare, die einen Monat lang zusammen leben. - wer bleibt danach zusammen? Die Ähnlichen oder die Verschiedenen?

Ich war von Beginn an positiv überrascht von diesem Buch - normalerweise bin ich absolut kein Fan von Frauenromanen. Diesen hier wollte ich auch nur wegen des psychologischen Themas lesen. Aber ich muss zugeben, dass die Charaktere ungewöhnlich stark und gewissenhaft ausgearbeitet sind für das Genre - vielleicht habe ich also bisher nur die falschen Bücher gelesen. Denn hier wirkte nichts flach und oberflächlich, sie waren auch nicht alle direkt aus der Klischeekiste ins Buch gesetzt worden und Lieblinge zu finden war eine Leichtigkeit. 

Spannenderweise hat mich die Geschichte rund um die beiden Protagonisten viel weniger gepackt als all die Nebenhandlungssträngen. Ja, da habe ich mal wieder Genreklischees ausgepackt : dass die beiden sich bekommen war sowieso von Anfang an klar. Außerdem sind Taylor und Jonathan im Gegenzug zu manch anderen Charakteren schwach ausgearbeitet, handeln selten wirklich authentisch. 
Viel spannender war es also, die einzelnen Pärchen aus den Experimenten zu beobachten und mitzufiebern, ob die sich dann am Ende auch wirklich kriegen oder ob dann doch der große Knall kommt.

Mein einziger großer Wermutstropfen war das Grundkonzept des Experiments. Mit der Materie kenne ich mich ein bisschen zu gut aus um große Lücken hinnehmen zu können. Versteht mich nicht falsch, in einem Unterhaltungsroman erwarte ich absolut keine wissenschaftliche Genauigkeit. Aber ein bisschen mehr hätte man da schon recherchieren können, damit es wenigstens halbwegs glaubhaft wirkt. SO hätte das nämlich sicher kein Psychologe angefangen, da der Erkenntnisgewinn gleich null liegt. Schon eine ab und an stattfindende Beobachtung der Paare hätte da einiges für mich verbessert - denn kein Forscher verlässt sich gerne nur auf die Aussagen seines "Versuchsobjekts", wenn er die nicht wenigstens durch Testungen auf die Probe stellt.

Da das ein Punkt ist der wohl kaum jemanden abgesehen von mir stören wird empfinde ich das Buch dennoch als Lesenswert. Denn Spaß hat es mir trotzdem noch gemacht.