Rezension

Warmherzige und berührende Geschichte mit liebenswerten Protagonisten

Apfelherbst -

Apfelherbst
von Cathy Bramley

Bewertet mit 5 Sternen

Der Roman erzählt die Geschichte von Gina und Evergreen Manor, einem alten viktorianischen Anwesen. Das wunderschöne Haus steht auf einem Gelände mit alten Apfelbäumen wo es auch ein kleines Cottage gibt, in dem Gina lebt und als Tagesmutter mit Kindern arbeitet.
Im Herrenhaus lebt die Eigentümerin Violet mit ihren Freunden Delphine und Bing. Die alten Herrschaften genießen ihr Zusammenleben und den Trubel und die Aufmunterung die die von Gina betreuten Kinder mitbringen.
Als Violet plötzlich stirbt verkündigen ihre Großnichte Rebecca und ihr Großneffe Dexter, dass sie das Anwesen nicht weiter unterhalten können und wollen und es daher verkaufen werden.
Delphine und Bing würden ihr Zuhause verlieren und auch Gina müsste aus dem kleinen Cottage ausziehen und ein neues Zuhause finden, in dem sie auch die Kinder weiter betreuen könnte.
Da Gina die alten Herrschaften als Familie betrachtet beschließt sie zu kämpfen und entwickelt einen Plan, um Evergreen Manor für sie alle zu retten.
Als sie Dexter begegnet, ohne zunächst zu ahnen wer er ist, knistert es zwischen den beiden. Haben die beiden trotzdem eine Chance?

Gina erzählt uns die Geschichte in der Ich-Form und beginnt mit dem Tag ihrer Scheidung von Eric. Diese Trennung führte dazu, dass sie ins Welcome Cottage auf dem Anwesen von Evergreen Manor zog. Die Eigentümerin Violet vermietete ihr das ehemalige Pförtnerhäuschen und schon bald entsteht eine freundschaftliche Bindung zwischen Gina, Violet und deren beiden Freunden Delphine und Bing.
Die Beschreibung dieser „Senioren-WG“ hat mich ins Herz getroffen. Diese drei liebenswerten alten Menschen genießen ihr Zusammenleben sehr und profitieren voneinander. Umso größer ist die Trauer, als Violet plötzlich stirbt. Besonders ihre beste Freundin Delphine leidet sehr darunter.
Und so ist der Schock für die alten Menschen groß, als die Erben verkünden, dass das Anwesen verkauft werden soll und sie damit ihr Zuhause verlieren werden.
Auch Gina müsste aus dem Welcome Cottage ausziehen und sich ein neues Zuhause suchen, das auch für ihren Beruf als Tagesmutter geeignet ist. Das könnte ihr zwar gelingen aber eigentlich möchte sie das gar nicht, denn sie möchte diese großartige Gemeinschaft nicht aufgeben. Und so schmiedet sie Pläne, die Evergreen Manor für sie alle so erhalten soll, wie es ist.

Auch wenn sich sehr zaghaft zwischen Gina und Dexter eine romantische Geschichte entwickelt würde ich den Roman nicht als Liebesroman bezeichnen. Diese Liebesgeschichte fügt sich vielmehr schön in die Haupthandlung ein, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Die Handlung ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, denn sie erzählt aus dem Leben der alten Herrschaften und aus Ginas Leben als Tagesmutter und all den Herausforderungen die dieser Beruf mit sich bringt. Aber auch ihre Liebe zu den Kindern und ihre Freude an der Betreuung dieser kleinen Menschen wird immer wieder deutlich.
Und so erleben wir vielerlei Aktivitäten, die Gina mit den Kindern unternimmt. Da werden Äpfel und Brombeeren gesammelt, leckere Dinge zubereitet aber es wird auch zu Halloween gebastelt und vieles mehr.
Daneben schmiedet Gina Pläne und kümmert sich um die Umsetzung und versucht alles, was ihr möglich ist, um Evergreen Manor zu retten.
Darüber vergeht einige Zeit und so vergeht der titelgebende Herbst, es wird Halloween und dann beginnt auch irgendwann die Weihnachtszeit. Jede dieser Zeiten konnte ihre passende Stimmung verbreiten, so dass der Roman perfekt in den Herbst und den beginnenden Winter passt.

Das Setting auf diesem alten Anwesen war wunderschön beschrieben. Ich sah das beeindruckende alte Gebäude auf dem Gelände mit den alten Apfelbäumen vor meinem inneren Auge und sah Gina mit den Kindern dort herumstromern.

Gina und die alten Herrschaften haben sich auf eine ganz besondere Weise in mein Herz geschlichen. Diese wunderbare Freundschaft und der Zusammenhalt generationenübergreifend sind wirklich schön beschrieben. Beide Seiten profitieren voneinander und auch die von Gina betreuten Kinder lieben die alten Herrschaften von denen sie einiges lernen können.

„Apfelherbst“ erzählt von Freundschaft und Liebe, Trauer, Neuanfängen und vermittelt vor allem die Botschaft, dass es sich lohnt Risiken einzugehen, um Träume zu verwirklichen und dass man gemeinsam vieles schaffen und erreichen kann, wenn man nicht aufgibt.
Mich hat dieser wunderbare Roman nicht nur gut unterhalten sondern auch berührt. Liebenswerte Figuren, ein empathischer Erzählstil, etwas Romantik und auch Humor erwärmen das Herz und deshalb empfehle ich diesen schönen Roman auch gerne weiter!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

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