Rezension

Warum immer nur entweder...oder?

Nathan der Weise - Gotthold Ephraim Lessing

Nathan der Weise
von Gotthold Ephraim Lessing

Bewertet mit 4 Sternen

Interessanter als gedacht! Ich wollte es nie lesen, weil es mich nicht ansprach, aber jetzt, danach, bin ich positiv überrascht!

 

Inhalt:

[Inhaltsangabe]

Christentum, Judentum und Islam: Die gegenseitige Verwandtschaft und Untrennbarkeit der drei großen monotheistischen Religionen bilden den Kern von Lessings Klassiker „Nathan der Weise“. Die Figur des Nathan ist Sinnbild geworden für gegenseitige Toleranz und Menschlichkeit. Die von ihm vorgetragene Interpretation der Ringparabel, die der Frage nach der einen, „wahren“ Religion nachgeht, gilt als Schlüsseltext der Aufklärung. Dabei ist das bis heute aufgeführte Theaterstück ein Plädoyer für den aufklärerischen Toleranzgedanken.

 

meine Meinung:

„Nathan der Weise“, in der Schule durchgesprochen, aber Interesse es zu lesen hatte ich nie. Dann kam die Matura zur Sprache und ich dachte mir „Hey, also Aufklärung“ wäre doch ein tolles Thema.“

Mir fehlte noch ein Buch so entschied ich mich für „Nathan der Weise“ und um ehrlich zu sein, ich ich bin positiv überrascht.

Die Aussage ist klar verständlich, die Handlung zog sich nur am Anfang unendlich in die Länge und die Charaktere waren auch annehmbar.

 

Die Frage, welche Religion die einzig wahre ist, wird erst im dritten Aufzug, also im „Höhepunkt“ besprochen, in Form der „Ringparabel“.

Doch nicht genug, Lessing zeigt auch, dass diese These, dass alle Religionen in Harmonie zusammenleben können, am Ende des Buches.

Kurz: Ich bin überraschend begeistert, vor allem, weil wir in der jetzigen Zeit sowieso mit der IS so zu kämpfen haben, erinnert Lessings Werk einen daran, dass die Frage der „richtigen“ Religion schon immer allgegenwärtig war.

 

Die Ausführung der Religionen sind anders, aber die Basis ist überall gleich: Wir sollen für einander da sein, nicht töten und das Gute anstreben.

 

Die Charaktere sind vielschichtig, auch wenn vor allem die Christen im Buch launischer wirken, als die anderen. Keine Ahnung, warum Lessing das tat, aber es ist deutlich. Daja, der Tempelherr wirken einfach viel emotionaler, warum...das ist die Frage aller Fragen O.o

 

Fazit:

Ein faszinierendes Stück aus der Zeit der literarischen Aufklärung! Lessing versuchte damit die Differenz, welche zwischen den Religionen gab, zu beseitigen, etwas, was wir heute genauso noch gebrauchen könnten. Ein Stück, welches nach wie vor sehr aktuell ist!

4 von 5 Sterne!