Rezension

Was für ein Schmöker

Insel der tausend Sterne - Leah Bach

Insel der tausend Sterne
von Leah Bach

Bewertet mit 4 Sternen

Nicht nur das dieses Buch über 700 Seiten hat, nein, man reist als Leser auch von Deutschland, über Deutsch Ost-Afrika bis nach Sansibar und begleitet die Protagonistin Paula von Dahlen auf ihrer abenteuerlichen Reise in die Vergangenheit.
Beginnen tut diese Geschichte im Berlin der Kaiserzeit, in der Paula als Sekretärin im Kolonialamt arbeitet. Ihr Vater ist vor Jahren bei einem Jagdunfall ums Leben gekommen, bei dem man munkelt, dass es kein Unfall, sondern Selbstmord gewesen ist, denn die adelige Familie von Dahlen lebt auf einem total verschuldeten Gut an der Müritz. Als Paulas Mutter stirbt, die trotz der hohen Verschuldung ihr Leben als Adelige standesgemäß weitergelebt hat, sind Paula und ihre beiden Brüder gezwungen, das Gut zu veräußern. Als sie das Gutshaus ausräumen, findet Paula ein Bild , das einen jungen Mann zeigt, der vor einem gewaltigen afrikanischen Baobab, einem afrikanischen Baum steht. Wer ist dieser Mann und warum hat ihre Mutter dieses Bild versteckt? Dieses Bild wirft bei Paula viele Fragen auf und als sie eine Anzeige sieht, in der eine betuchte Dame eine Reisebegleitung für eine Schiffsreise rund um Afrika sucht, meldet Paula sich, um die Möglichkeit zu haben, dieses Geheimnis zu lüften. Diese Reise ist der Anfang eines großen Abenteuers, dessen Ende für Paula mehr als überraschend ist.

Leah Bach kann erzählen, das steht außerfrage. Der Schreibstil ist flüssig, nicht sehr anspruchsvoll und daher schnell lesbar. Allerdings verliert sich die Autorin manchmal in ihren Beschreibungen, die dann meiner Meinung nach schon etwas ausschweifend wirkten. Die Zeit in Berlin, mit der dieses Buch anfängt, hätten meiner Meinung nach schon etwas gestrafft werden können und auch an anderer Stelle hätten einige Seiten weniger sicher gut getan. Bei manchen Schilderungen habe ich auch manchmal gedacht, dass dies nicht in die Zeit passte, oder gab es am Ende des 19. Jahrhunderts schon Duschen auf Sansibar ? Aber trotz dieser Kritikpunkte, hat mir dieses Buch gefallen und der Teil in Afrika war sogar ausnehmend gut. Obwohl mir Paula als Frau des 19. Jahrhunderts manchmal etwas zu modern beschrieben war,war sie mir sympathisch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, sie bei ihren Abenteuern zu begleiten. Ich denke, Leser von Sarah Lark Büchern , oder ähnlichen Schriftstellern, wird dieses Buch gefallen , mit dem man sich in wärmere Gefilde träumen kann.