Rezension

Was für eine Geschichte !!!

Der Terminalmann
von Alfred Mehran Andrew Donkin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dies ist die wirkliche Geschichte des Terminal man, die mit Tom Hanks - allerdings sehr verfremdet und für Hollywood adaptiert- verfilmt wurde.

Sir Alfred, wie er sich nennt, sitzt zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches, seit 16 Jahren in einem französischen Flughafen fest (Tom Hanks glaube ich nur ein Jahr). Zuvor ist er als Flüchtling zwischen vielen Ländern Europas hin.und her geschickt worden. Zuletzt haben ihm die Engländer die Einreise verweigert und nach Frankreich geschickt. Ohne Papiere kann er den Flughafen nicht verlassen, weder nach Frankreich, noch mit einem Flugzeug ins Ausland. Verlässt er den Flughafen, wird er wegen fehlender Aufenthaltserlaubnis verhaftet (was mehrfach pasiert ist). In Belgien liegen die nötigen Papiere, aber die belgischen Behörden weigern sich, ihm diese zu schicken. Er soll sie sich persönlich abholen, was er aber nicht kann, da Belgien ihm die Einreise verweigert.

Der echte Sir Alfred (im Gegensatz zu Tom Hanks) ist ein wenig kautzig, sehr,sehr stur und eigen, hat aber auch Humor (aber auch der ist etwas eigenwillig) und es gibt keinerlei romantische Verwicklungen wie im Film. Das Buch enthält viele Tagebuchauszüge und ansonsten erzählt Sir Alfred von Begebenheiten und seinem Leben am Flughafen in seiner schlichten Weise, aber auch Rückblenden in seine Kindheit, sein Studium in England und die Verhaftung und Folter bei Rückkehr in seine Heimat. Es gibt Wiederholungen und vieles klingt monoton und unspektakulär und genau dieser Stil spiegelt die Situation wieder : tagaus tagein die gleiche Routine, warten,warten, warten. Jahrelanges Warten. Keine Aufgabe, kein Lebensinhalt, keine Abwechslung.

Die Erzählweise ist sehr einfach und wirkt teilweise naiv-kindlich. Also vom Literarischen her keine Kunst. Aber das Schicksal des Mannes macht das Buch so spannend und lesenswert. Ich werde aber jetzt mal nachforschen, was aus Sir Alfred geworden ist. Inzwischen ist das Erscheinen des Buches ja auch schon wieder 12 Jahre her.  Ob er noch dort ist ?  Oder ob er nach England konnte und seine Mutter gefunden hat ?

Kommentare

Susi kommentierte am 30. August 2016 um 23:07

Ach so, die wenigen Sterne liegen an dem schlichten Erzählstil, der zwar autentisch ist und genau zum Buch passt, mir persönlich aber nicht zusagt.