Rezension

Was wäre wenn....?

Manchmal fliegen -

Manchmal fliegen
von Sophia Hungerhoff

Der Roman ist sehr emotional und ehrlich geschrieben, man merkt, dass die Autorin selbst Mutter ist und Erfahrungen einbringen kann. Das Thema Mutterschaft wird teilweise von der Gesellschaft noch nicht kritisch betrachtet und negative Gefühle oder andere Lebensvorstellungen werden nur schwer toleriert, obwohl sie viel häufiger vorkommen, als darüber gesprochen wird. Anna liebt ihre Kinder über alles und schätzt auch die Beteiligung und Mithilfe ihres Ehemannes in der Kinderbetreuung, aber trotzdem hat sie das Gefühl, nicht genug zu machen und nicht perfekt zu sein. Sie vergleicht sich mit anderen Eltern, bei denen es scheinbar leichter fällt. Beruflich muss sie seit der Geburt ihrer Kinder sehr stark zurückstecken, ihr Mann als Hauptverdiener geht weiterhin normal seinem Beruf nach wie zuvor. Als sie die Chance auf eine Weiterbildung bekommt, die in ihrer ehemaligen Studienstadt stattfindet, ergreift sie diese und gerät ins Träumen und Grübeln. Wie wäre ihr Leben verlaufen, wenn sie sich gegen Kinder entschieden hätte? Wie wäre ihr Leben jetzt, wenn sie bei ihrem vorigen Freund geblieben wäre, der schon damals keine Kinder wollte? Oder wäre ihr Wunsch nach Kindern doch irgendwann unabwendbar geworden? Kann sie später, wenn ihre Kinder größer sind, noch einmal so leben wie zuvor und will sie das dann überhaupt noch? Sie stellt sich viele Fragen und bleibt sich selbst eine Entscheidung schuldig, aber der erste Anreiz zum Überdenken ihres Lebensstils ist gesetzt.