Rezension

Was war bloß in Wickwood los?!

Das Geheimnis von Wickwood
von Hanna Dietz

Bewertet mit 4 Sternen

Stella führt das typisch-tragische Teenager-Leben: ihre Mutter versteht sie nicht, in der Schule ist sie nicht besonders beliebt und ihre beste Freundin ist vor Kurzem mit ihrer Familie weggezogen. Aber als wäre das alles nicht schon schlimm genug, sie lebt auch noch in Wickwood, einer überschaubaren Dorfgemeinschaft, die ihr das Leben noch schwer machen soll... allerdings scheint sich das Blatt für Stella zu wenden, als sie die geheimnisvolle Liv an der Schule kennenlernt und von ihr eine wahrlich zauberhafte Tasche geschenkt bekommt. Plötzlich erfüllen sich Stellas geheimste Wünsche – und das hat teilweise schwerwiegende Konsequenzen. Was genau hat es mit dieser Tasche auf sich und wie kann sich Stella ihrer unheimlichen Macht wieder entziehen? Um die Antworten darauf zu finden, stößt Stella bald auf ein Geheimnis aus Wickwoods Vergangenheit, das die Bewohner nur zu gerne im Verborgenen halten wollen...

Bei „Das Geheimnis von Wickwood“ von Hanna Dietz handelt es sich um einen wirklich spannend geschriebenen Jugendroman, der sich gekonnt einer verfluchten Tasche als übernatürliches Element bedient und dann die mysteriöse Vergangenheit dieses doch auf den ersten Blick so harmlos wirkenden Accessoires ganz im Stile eines gelungenen Krimis mit zahlreichen Wendungen und der Einbeziehung einer Vielzahl von beteiligten Figuren aufdeckt.
Ohne an dieser Stelle zu viel vom Inhalt zu verraten, möchte ich jedoch erwähnen, dass für mich die charakterliche Entwicklung von Stella im Zusammenspiel mit der Tasche nicht so deutlich dargestellt wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. Mit Stella konnte ich mich persönlich nicht besonders gut anfreunden und damit wäre es mir vielleicht anders gegangen, wenn die Unterschiede ihres Charakters zwischen der Zeit vor und nach der Tasche ausgeprägter herausgearbeitet worden wären. Auch hat mich die Umsetzung der verfluchten Tasche in der gegenwärtigen Situation rund um Stella nicht komplett überzeugt. Allerdings handelt es sich dabei auch nur um kleine und sehr individuelle Kritikpunkte, die in meinen Augen auch nur einen geringen Einfluss auf den Unterhaltungswert von Stellas Abenteuer haben, denn die Idee und Aufklärung der Vergangenheit der Tasche ist so unglaublich gut um so viele unerwartete Ecken gedacht und spannend aufgearbeitet, dass es einem nur schwer fällt, das Buch über die insgesamt 385 Seiten aus der Hand zu legen.

Fazit: „Das Geheimnis von Wickwood“ ist ein gut durchdachter und spannender Jugendroman, der neben einem tollen Schreibstil gelungen durch Mystery- und Krimi-Elemente glänzt!