Rezension

Was wirklich geschah ...

Hopfenkönigin - Nicole Joens

Hopfenkönigin
von Nicole Joens

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

»Schon mal richtig zugedröhnt gewesen?« »Du etwa nicht?«

Bei einer Bestattung in dem fränkischen Touristenstädtchen Spalt wird das Skelett der verschwundenen Hopfenkönigin Sandy Baker entdeckt. Die Tochter ­eines US-Offiziers und einer Lehrerin erregte einst als skandalumwitterte Geliebte der lokalen Bier-Patriarchin Aufsehen.
Eine erste Spur führt zu einem vertuschten Mord an einem US-Piloten auf einer exzessiven LSD-Party, die jetzt dreißig Jahre her ist, jedoch in dem beschaulichen Ort offene Wunden hinterlassen hat.

Dr. Jens Hauser, seine New Yorker Assistentin Olivia und die Berliner Polizeipsychologin Dr. Lilian Kämmerer stechen bei ihren Ermittlungen in ein Hornissennest. Der Hopfenkönigin-Fall bekommt eine internationale Dimen­sion. Das Team ermittelt in Berlin, New York und im berüchtigten US-Gefängnis ­Guantanamo.

Jens bleibt von den Geschehnissen nicht unberührt, vor allem nicht, nachdem seine junge Assistentin Olivia in akute Gefahr gerät.

== Leseeindrücke: ==

Der Roman "Hopfenkönigin" ist nach "Glycinienmord" der zweite Band der Autorin Nicole Joens ihrer Ermittler-Reihe >>Frauen morden besser<<, wonach ja fast schon klar sein dürfte, welches Geschlecht der Täter oder die Täterin in diesem Roman haben wird. Da ich "Glycinienmord" im Mai diesen Jahres bereits lesen und rezensieren durfte, war mir der Ermittler  Dr. Jens Hauser bereits, die Polizeipsychologin Dr. Lilian Kämmerer ehem. Blank, sowie eben die New Yorker Assistentin Olivia noch im Gedächtnis.

Diesen hinter- und tiefgründigen Kriminalroman habe ich in binnen zweier Abende geradezu verschlungen. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen. Zuerst lesen wir in einem Rückblick im Jahre 1984 bei einem Vollmondfest, bei dem wir auch den späteren Ermittler Dr. Jens Hauser, der das ebenso spätere Opfer Sandy Baker gut kannte, kennenlernen. Ebenso erfahren wir wer Artega Schaber ist: Bier-Patriarchin, Mutter von Klaus und Lotti, sowie Sandys mütterliche Liebhaberin. Kurze Zeit später ist die Hopfenpatriarchin Artega tot - Selbstmord, da sie eine tödliche Krankheit in sich trägt. Ihre jugendliche Geliebte ist seit dieser Zeit verschwunden. Dann schwenkt die Zeit um im Hier und Jetzt, anno 2014. Bei der Beerdigung von Klaus, der ebenso wie seine Mutter diese Erbkrankheit in sich trägt und sich offensichtlich ebenso selbst getötet hat, wird im Familiengrab, in dem er beigesetzt werden soll ein ziemlich verrottetet Skelett gefunden, von der wir - wie es auch im Buchrückentext ersichtlich ist - bereits wissen, dass es sich um die drei Jahrzehnte zuvor verschwundene Hopfenkönigin Sandy Baker handelt. Aber noch ist unklar, ob sie aus Trauer um ihre Geliebte bei deren Beerdigung ins Grab gefallen und verunglückt ist, oder ob sie hineingestoßen wurde oder war sie bereits tot, als sie in die Grube landete? Immer mehr Geheimnisse kommen ans Tageslicht und letztendlich geht es nunmehr nicht nur um den Tod der Hopfenkönigin, sondern um viel mehr….

Dieser Kriminalroman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Der Spannungsbogen beginnt im Rückblick eher sachte und steigert sich dann ab dem Skelettfund, zieht bei Klaus´   Tod nochmals kräftig an und spannt sich straff bis zur schlüssigen Lösung. Die Protagonisten werden sehr detailliert und gut vorstellbar beschrieben, gerade Sandy, ihre Hautfarbe, ihren Charakter hatte ich klar vor Augen. Dass Jens Hauser hier nicht nur Ermittler ist, sondern auch seinerzeit in die Geschehnisse involviert, hat mir sehr gut gefallen. Auch die Geschehnisse rund um seine New Yorker Assistentin Olivia waren perfekt in den Fall miteingesponnen. Die pathologischen Details empfand ich als sehr gut recherchiert und auch der Pathologe Professor Günther Loberecht war mir äußerst sympathisch.

Insgesamt 18 angenehm fesselnde und kurzweilige Kapitel verteilen sich auf 350 Seiten. Die Überschriften der jeweiligen Kapitel sind raffiniert und bedacht gewählt, verraten ein wenig, was uns im jeweiligen Kapitel erwarten könnte. Die Schrift ist angenehm und gut leserlich groß verfasst. Das Hopfenfeld auf dem Cover wirkt ebenso düster und unheimlich, wie die Geschehnisse im Roman.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt, mitrecherchiert und lange Zeit im Dunkeln getappt und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

Ich freue mich schon auf "Isisblüte", der dritte Band um Jens, Olivia und Lilian erscheint im Herbst 2015.

© esposa1969

Kommentare

Arietta kommentierte am 30. Dezember 2014 um 11:16

Das Buch hört sich sehrgut und Spannend an . Wäre Lesestoff für meinen Mann...