Rezension

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Mein letztes Jahr der Unschuld -

Mein letztes Jahr der Unschuld
von Daisy Alpert Florin

Bewertet mit 2 Sternen

In der Schule liest man viele Bücher, bei denen man das Gefühl hat, dass sie die Auszeichnung "Prädikat wertvoll" erhalten haben. Diese Bücher möchten einem eine Lehre aufzeigen oder in irgendeiner anderen Form weiterbilden. So ähnlich ging es mir beide diesem Roman auch. Ich hatte immer wieder den Eindruck, dass er etwas vermittelt möchte oder da eine Moral zum Ende hin gezogen werden kann. Auf der letzten Seite musste ich mir allerdings eingestehen, dass da nicht mehr war. Somit wurde hier in Szene versucht eine Tiefgründigkeit darzustellen, die so nie existiert hat. Manchmal ist eine Pfeife eben auch einfach nur eine Pfeife.

Isabel ist in vielen Bereichen eine normale Studentin. Sie weiß noch nicht, was sie vom Leben erwartet oder was ihre Pläne sind. Eigentlich lebt sie von Tag zu Tag und engagiert sich für nichts wirklich. Wer eine willensstarke Figur sucht, der sucht hier vergeblich. Isabel lässt sich eigentlich immer nur treiben und lässt mit sich alles machen. Da ist es nur bedingt verwunderlich, daß ihr auch Dinge geschehen, die sie eigentlich nicht möchte. Sie stimmt zwar beispielsweise einer sexuellen Handlung nicht zu, aber sie sagt auch nicht nein. So wird der Leser mit einer Schuldfrage konfrontiert, die gar nicht so leicht zu klären ist.

Beim Lesen habe ich immer wieder auf den großen Aha-Moment gewartet, auf die plötzliche Wendung oder die Veränderung von Isabels Charakter. Die Handlung plätscherte weiter vor sich hin und das einschneidende Erlebnis blieb aus. Im realen Leben gibt es ja auch nicht immer die große Veränderung. Allerdings denke ich nicht, dass diese Handlung unbedingt so realistisch war. So viele Puzzleteile schienen nicht zusammen zu passen. Für mich blieb da am Ende nur noch die Frage, was ich eigentlich gelesen habe und vor allem auch warum.