Rezension

Weltuntergangsgeschichte mit Schwächen

Rising - Jennifer Alice Jager

Rising
von Jennifer Alice Jager

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nachdem mich das Buch im Buchladen optisch direkt angesprochen hat und die Rezensionen dazu auch durchweg positiv waren, habe ich mich auch an das Lesen dieser Reihe gemacht.

RISING ist Band Nummer 2 dieser Reihe und wie schon erwähnt hat mich das Cover sofort angesprochen. Ebenso wie beim ersten Band passt es perfekt zur Thematik. Welche der zwei männlichen Hauptfiguren es allerdings zeigen soll, ist mir nicht ganz klar.

Der Schreibstil ist für die eigentliche Zielgruppe (Jugendliche) wirklich gut, für erwachsene Leser oftmals aber etwas zu einfach gehalten.

Von der Geschichte selber bin ich leider etwas enttäuscht. Nach all den positiven Rezensionen hatte ich mir mehr erhofft. Nachdem ich jetzt die ersten beiden Bände gelesen habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich die beiden weiteren Bände auch noch lesen werde.

Zuerst einmal finde ich die Idee hinter der Geschichte gut. Das Thema Klimawandel und Umweltschutz beschäftigt ja besonders die eigentliche Zielgruppe der Bücher. Die Umsetzung der Problematik finde ich dagegen nicht gelungen. An manchen Stellen hatte ich eher das Gefühl, dieses doch recht wichtige Thema wird nur aufgegriffen, weil es grade Trend ist, es wird nicht wirklich ernst genommen. Das Umweltschutz im normalen Alltag angekommen ist, ist in der Geschichte jedenfalls nirgend herauszulesen.

Band 1 begann damit, das London bombardiert wurde. Warum und was London generell mit der Geschichte zu tun hat, ist mir auch am Ende von Band 2 absolut nicht klar, für mich hätte die Geschichte an einem ganz anderen Ort beginnen müssen und auch zeitgleich für alle Protagonisten. Wieso die Ereignisse sich zeitversetzt ereignen, wo man doch vier parallele Erzählstränge hat, erschließt sich mir nicht.

Generell enthält die Geschichte viele Details, für die man keine plausiblen Erklärungen bekommt. Man füllt sich in einem Wust an Ereignissen verloren und auch das Verhalten der Hauptprotagonisten und überhaupt der vorkommenden Charaktere erschließt sich mir nicht. Bei einigen der Charaktere hatte ich das Gefühl, die will die Autorin jetzt einfach grad loswerden, andere tauchen wieder auf, weil es für die Geschichte grad praktisch ist, aber Sinn macht es an genau dieser Stelle nicht.

Nach Band 1 hatte ich das Gefühl, das jeder Band hauptsächlich einem Protagonisten gewidmet ist. Das wäre in Band 1 Addy gewesen und die drei weiteren wurden erstmal nur vorgestellt. In Band 2 geht es aber nach wie vor hauptsächlich mit Addy weiter. Dafür das es vier Jugendliche sind, die zusammen Die Welt retten sollen, kommt mir einfach zu wenig über die anderen drei. Und mir fehlt auch eine Erklärung, warum ausgerechnet diese vier Jugendlichen dazu in der Lage sein sollen, bzw. die Erklärung reicht mir einfach nicht aus. Eine Verbindung zwischen den Jugendlichen fehlt mir leider auch nach wie vor. Eine Vision wie am Ende von Band 1 reicht mir da zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht mehr und wirkt eher konstruiert, weil die Autorin keine bessere Idee gehabt zu haben scheint.

Zudem scheine ich wohl zu viel technisches und wissenschaftliches Hintergrundwissen zu haben, um die Geschichte nachvollziehbar zu finden. Ja, es geht hier um Fantasy, aber wenn man die Geschichte in der heutigen Welt spielen lässt, sollte man auch die heutigen technischen Möglichkeiten mit einbeziehen.

Ein weiterer Punkt, der mir nicht zusagt, ist leider die Gefühlsebene. Das Verhalten der Naturgeister ist für mich oft nicht nachvollziehbar, wenn man bedenkt, was sie eigentlich sind. Und auch die Gefühle die sich zwischen den einzelnen Charakteren entwickeln sind mir leider zu viel und schaden der Geschichte nur. Ich habe mich stellenweise gefragt, ob es hier noch um ein Weltuntergangsszenario geht, oder ob es doch zur Liebesgeschichte werden soll.

Fazit für mich: Die Geschichte macht neugierig, ist aber leider nicht gut durchdacht. In Bezug auf einige Dinge wäre weniger mehr gewesen und man hätte sich dafür den wichtigen Punkten besser widmen können.