Rezension

Wenig futuristischer Zukunftsroman

Flüchten und Fliegen
von Christoph Schmitz

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch wird mit „ein packender Zukunftsroman“ beworben. Deshalb hatte ich ein etwas futuristischeres Köln erwartet, als es hier im Buch beschrieben wird. Manche Jugendliche tragen neue Textilien aus Hightechfasern und die Fahrzeuge haben sich auch etwas verändert, aber das war es im Grunde schon.

Es ist zwar durchaus realistisch, dass sich unsere Welt in 35 Jahren nicht gravierend verändert, aber von einem Zukunftsroman hatte ich mir einfach ein paar Fortschritte und Entwicklungen erhofft.

Trotzdem habe ich Antons Geschichte gerne gelesen. Wir erleben wie sich innerhalb der drei beschriebenen Tage sein ganzes Leben ändert und er immer wieder an seine Grenzen gehen muss. Dabei erlebt er seine erste große Liebe und wird mit Geheimnissen aus der Vergangenheit konfrontiert.

Immer wieder werden Straßennamen und Details des Domes erwähnt, was vor allem für Kölner interessant sein dürfte. Zum Glück geschieht dies in einem Maß, das mich nicht gestört hat.

Sobald es um Antons Eltern ging, wurde ich wütend beim Lesen. Ihnen ist ihr Kind total egal. Sie machen sich keine Sorgen um ihn und ich hatte sogar das Gefühl, dass er ihnen lästig ist. Es wird nichts Positives über sie erwähnt. Generell wird eine deutliche Schwarz-Weiß-Malerei betrieben. Hier gibt es nur gut oder böse, und das sehr ausgeprägt.

Wenn Anton nicht gerade von einer Bande Jugendlicher angegriffen oder verfolgt wird, verläuft die Handlung eher ruhig. Wir erleben, wie Anton mit seinen neuen Freunden den Dom erkundet und erfahren wie die Dombauer leben, wie sie arbeiten und wie sie organisiert sind.

Mir hat das gut gefallen, doch ich bin mir nicht sicher, ob sich junge Leser dafür begeistern können, denn richtig spannend wird es erst zum Ende hin.