Rezension

Wenn der Vater mit der Tochter...

Belas Sünden - Petra Hammesfahr

Belas Sünden
von Petra Hammesfahr

Wie verhält man sich, wenn der eigene Mann etliche Affären hat - und nun auch noch mit seiner Stieftochter schlafen soll?

Belás Sünden – mein drittes Buch von Petra Hammesfahr. Die Story: Eine Frau, die nach einigen Verirrungen den Mann ihrer Träume findet. Der entpuppt sich jedoch als Fremdgänger. Und als auch noch jemand erschossen wird, kommt es zur großen Reflexion des gesamten Lebens.

Ich war schon seht gespannt, ob die Story hier ebenso verworren war wie in der beiden vorherigen. Und ja, das scheint typisch zu sein für Petra Hammesfahr.

Gesellschaftspolitisch finde ich die Geschichte bedenklich und ich hoffe, dass die Autorin hier nicht eigene Erfahrungen verarbeitet. Nicht nur die fast schon devoten, verzweifelten Versuche der Frau, den Mann zu halten, auch das Verhalten der Protagonistin in verschiedenen Situationen sind für mich nicht nachvollziehbar. Eine jahrelange sexuelle Beziehung zum verheirateten Nachbarn mit der Erlaubnis seiner Frau, der Verdacht, dass die vermeintliche Liebe seines Lebens eine Affäre mit der eigenen Tochter hat – und trotzdem wird alles unternommen, um den Mann an seiner Seite zu halten.

Der Schluss, wie immer bei Petra Hammesfahr, der Leser schlägt sich mit verschiedenen „Auflösungen“ herum, um schliesslich die abwegigste als ultimativ präsentiert zu bekommen. Dennoch: Wahnsinnig dicht und spannend geschrieben, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.