Rezension

Wenn die Logik fehlt

Eden und Orion - Helen Douglas

Eden und Orion
von Helen Douglas

Bewertet mit 2 Sternen

Normalerweise hält Eden nichts von Mädchen, die Jungs anhimmeln und unbedingt auf sich aufmerksam machen wollen. Aber als Ryan an ihre Schule kommt, ist da plötzlich etwas, was sie sich nicht eingestehen will: Liebe. Aber warum benimmt Ryan sich so komisch? Kennt keine Pizza und weiß in einigen Schulfächern nicht sehr viel?

 

[Die Protagonisten]

Eden ist nicht ganz Mädchen, eher etwas verschroben und etwas blauäugig. Das hat sehr viel mit dem Umgang mit Jungs zu tun und geht mir am Anfang etwas auf die nerven, da sie immer so tut, als wäre ihr alles egal. Mit der Zeit gewinne ich sie recht lieb, weil sie verrückte Züge und somit auch verrückte Ideen hat. 

Viel kann ich über den Mann der Stunde nicht verraten. Sonst gäbe es hier Spoileralarm. Aber er sorgt für einige Lacher, wenn er besagte Pizza nicht kennt, oder versucht zu erklären, dass er Vegetarier ist. Ansonsten müsst ihr ihn selber entdecken und das macht meistens auch Spaß, immerhin hat die Autorin einen leichten, flotten Schreibstil.

 

 

[Kulisse]

Mir gefallen die kleinen Cottages, in denen die Jugendlichen wohnen. Die Schule ist halt eine Schule. Schön eingebaut, ohne langweilig zu wirken, ist das Wissen über den Nachthimmel mit seinen vielen Sternen. Anderes Wissen hingegen ist nicht so toll verpackt und wird in anderen Büchern viel besser und klarer erklärt. Bücher, die auch dieses Thema haben (Spoiler zum Lesen markieren: Zeitreisen) sind viel intelligenter aufgebaut und passen auch darauf auf, dass die Logik gewahrt wird. 

 

 

[Handlung]

Unbekannter Junge mit Geheimnis taucht einfach auf und verdreht Eden den Kopf. Aber es ist zum Teil auch supersüß, wie die beiden umeinander herumschleichen und sich näher kommen. Manchmal geht es mir entschieden zu schnell – obwohl sich das am Ende der Geschichte relativiert, denn so viel Zeit haben die Protagonisten für manche Dinge einfach nicht. 

Die Idee, dass Ryan ein Geheimnis hat, ist nicht neu, aber gut gemacht und am Anfang weiß ich auch nicht, wo es mit ihm hingehen soll. Und als ich es weiß, bin ich zu skeptisch, ob es funktionieren wird. Bis zur Hälfte des Buches läuft die Geschichte recht fix durch und könnte damit auch zu Ende sein. Leider setzt die Autorin noch einige Dinge obendrauf und stürzt, damit ihren Versuch ein spannendes Thema tief greifend zu behandeln, denn die Logik geht flötet. Sie kann nicht ernsthaft meinen, dass sich nichts verändert, wenn ihre Charaktere am Ende gewisse Dinge tun. Da wird jeder Leser hellhörig, der in dieser Richtung schon mehrere Bücher gelesen hat.

 

 

[Die Gestaltung]

Das Cover von Eden und Orion spielt mit dem Sternenhimmel, das sollte der Leser schon merken. Immerhin ist Orion ein Stern. Aber ich konnte sogar ein wenig aus der Geschichte lernen. Nicht umsonst ist eine Figur sehr Astronomie verrückt.

 

 

[Die Bewertung]

Uffz, da sagte irgendwer mal zu mir, dass das Buch nichts für mich wäre. Und wie recht, die gute Lena hatte  [;)]  Mir ist die Logik auf der Strecke geblieben, denn wie wir als erfahrene Leser wissen, kann man manchmal keine Dinge verändern, ohne die Konsequenzen davon zu tragen.

Außerdem war mir Ryan erst mal sehr unsympathisch und die Gefühle etwas zu schnell für mich  [;)]