Wenn einen die Jahre einholen
Bewertet mit 4.5 Sternen
Commissario Michele Balistreri ist in seinen mittleren Jahren. Er ist desillusioniert, einsam, kann schlecht schlafen und verrichtet seinen Dienst in Rom routiniert, aber ohne Freude. Da wird eine junge Frau brutal ermordet und der Fall erinnert ihn fatal an seine Anfangszeit als junger Kommissar. 1982, es ist gerade Fußballweltmeisterschaft und Balistreri ein ganz anderer: Frauen, Alkohol, Partys, Poker und Fußball interessieren ihn weit mehr als das Verschwinden der jungen Elisa Sordi. Erst als diese ermordet aufgefunden wird, erkennt er, dass er besser gleich ermittelt hätte. Allerdings kommen die Untersuchungen auch nicht recht vom Fleck, Verdächtige gibt es genug, aber nachweisen lässt sich nichts, die bessere Gesellschaft mauert und sabotiert die Ermittlungen. Jetzt will Balistreri seine Versäumnisse wieder gutmachen, aber der Täter hinterlässt eine blutige Spur. Der Krimi von Roberto Constantini ist ungemein spannend und komplex, keine leicht, aber lohnende Lektüre, auch wenn es manche kleine Konstruktionsschwächen gibt, gelingt es ihm, den Leser, auch aufgrund seiner interessanten Charakterzeichnungen, bis zum Ende am Ball zu halten.