Rezension

Wenn weniger mehr ist!

The Ivy Years - Wenn wir vertrauen - Sarina Bowen

The Ivy Years - Wenn wir vertrauen
von Sarina Bowen

Bewertet mit 3 Sternen

„The Ivy Years - Wenn wir vertrauen“ ist der vierte Band der „Ivy-Years-Reihe“ aus der Feder der Autorin Sarina Bowen. Die einzelnen Bände der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, auch wenn es mehr Spaß macht, wenn man immer wieder über  die teils sehr lieb gewonnenen Protagonisten der vorangegangenen Bände stolpert, wie bei einem kleinen Familientreffen.

Im Mittelpunkt dieses Bandes steht Bella, die toughe, stets gut gelaunte und energische Managerin des Eishockeyteams, die überhaupt keine Probleme hat, die großen Jungs auf Trab zu halten und große wie kleine Probleme des Teams zu meistern. Doch hinter dieser Fassade steckt ein verletzlicher Kern. Bella ist mit sich selbst nicht so im reinen, wie sie es vorgibt zu sein, ist unsicher und hat Zukunftsängste. Das schon allein wäre ein Thema für sich, denn Sarina Bowen wählt ja immer Protagonisten, die mit inneren oder äußeren Problemen zu kämpfen haben. In diesem Band hatte ich allerdings das Gefühl, dass sie ein paar Probleme zu viel aufwirft.

So gibt sich Bella nach außen hin, als Mädchen für mehr oder minder kurze Beziehungen und One Night Stands. Es scheint ihr nichts auszumachen, dass sie mit der halben Eishockeymannschaft geschlafen hat und nun von den jeweiligen Freunden der Spieler mit Argusaugen beobachtet und als Flittchen beschimpft wird – aber wie sieht es in Bellas Innerem aus?

Neben dieser Thematik erfahren wir im Laufe des Bandes aber, was oder besser wer Bellas Herz gebrochen hat, wobei ich hier nicht so ganz nachvollziehen konnte, weshalb Bella sich hier so - für alle anderen erkennbar – hoffnungslos verliebt hat.

Doch nicht genug zu diesen Problemen Bellas, kommt auch noch eine Mobbingattacke gegen sie hinzu. Warum sie sich hier nicht wehrt, sondern nur in Opferlammmanier ausharrt, ist nicht wirklich verständlich. Ebenso wenig wieso sie von hier auf jetzt ihren geliebten Job bei der Eishockeymannschaft, der ihr quasi ihr Leben war, opfert,  und umgekehrt, warum das ganze Team sie fallen lässt, wie eine heiße Kartoffel  - sorry, hier war es für mich leider nicht mehr logisch!

Hinzu kommt noch ein männlicher Protagonist, Rafe, der ähnlich kompliziert tickt, und ebenso Probleme erlebt, die durch eine vernünftige Kommunikation gar nicht entstanden wären. Ich mochte Rafe eigentlich ganz gerne, aber manchmal glänzte sein Heiligenschein doch ein wenig zu arg!

Der Schreibstil war gewohnt flüssig, die Geschichte leicht und schnell zu lesen, abwechselnd aus der Sicht Bellas und Rafes geschrieben. Als interessante Nebencharaktere traten die bekannte Nachwuchsschauspielerin Lianne Challice, Bellas Nachbarin, auf, deren Liebesgeschichte im folgenden Band erzählt wird und auf die ich schon gespannt bin, denn Lianne hat unter der schönen Schauspielerinnenfassade einige interessante Züge!

Mit diesem Band bin ich leider nicht so ganz warm geworden, für mich erstickte die Geschichte ein wenig an der Vielzahl der aufgeworfenen Probleme von Bella und Rafe, ich hoffe aber auf den nächsten Band!