Rezension

Wie Schuld zerstört

Geheimnis der Gezeiten - Hannah Richell

Geheimnis der Gezeiten
von Hannah Richell

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dora und ihr Schwester Cassie wachsen in einem abgeschiedenen Herrenhaus in Dorset auf, dass die Familie nach dem Tod der Großeltern geerbt haben.
Während die beiden und ihr kleiner Bruder, das Nesthäkchen der Familie diese Umgebung mit Strand, Klippen und Abgeschiedenheit genießen, ist es für Helen, ihre Mutter eine Tortour.
Sie vermisst London, das Leben,ihre berufliche Perspektive und ihre Freiheiten. Auch ihr Mann kann ihr nicht das geben was sie braucht und so sucht sie nach einer Gelegenheit  ihrem durchgeplanten Alltag entfliehen zu können.
Als  es scheint, sie hätte ihr Glück gefunden, passiert ein tragisches Unglück und die Familie droht daran zu zerbrechen.

Man erfährt diese Geschichte aus 3 verschiedenen Perspektiven. Dora Cassie und Helen sind die Protagonisten um die sich die Handlung aufbaut.
Dabei setzt die Autorin oft Zeitsprünge ein, die aber in der Kapitelüberschrift angegeben sind, was ein Zurechtfinden stark erleichtert.
Durch die verschiedenen Perspektiven gelingt es Hannah Richell eine gewisse Spannung aufzubauen, obwohl man relativ zeitig erfährt was geschieht.
Die wahren Hintergründe werden aber glücklicherweise nicht sofort offensichtlich.
Dieses Buch lebt für mich von seinen authentisch aber nicht immer symphathisch gezeichneten Figuren und ihren Emotionen.
Was für mich trotz des guten Leseflußes zum Punktabzug geführt hat, war die Vorhersehbarkeit der Handlung, da die Tragödie doch von Anfang an abzusehen ist. Da hätte ich mir ein bißchen mehr Undurchschaubarkeit erhofft.
Auch der Schluß war für mich nicht zufriedenstellend.

Fazit: Ein Buch, das sich gut lesen läßt, aber nicht durch überraschende Wendungen besticht.