Rezension

wieder ein fantastischer Schmöker

Totentanz
von Martina André

Bewertet mit 4 Sternen

Martina Andres neues Buch " Totentanz" entführt den Leser in das Florenz der Medici und der Gegenwart. Wieder vermischt Martina Andree historische Fakten mit Fantasy,- und Mystikelementen und herausgekommen ist ein "fantastischer " Schmöker.

Florenz 2014. Gabrielle Falconi ist die Tochter eines reichen Mafiapaten, der nach seinem Tod sein Vermögen seiner Enkeltochter Luisa vermachte, da seine Tochter Gabrielle dieses Erbe ablehnte. Um ihre Tochter vor ihrem geschiedenen Mann, ein Mafiamitglied der Gegenseite, vor seinem Zugriff zu retten, bringt Gabrielle Luisa nach Schottland zu einer Freundin, denn ihr Mann hat es auf das Erbe seiner Tochter angesehen. Auf dem Rückweg wird ein Attentat auf das Auto verübt, in dem Gabrielle sitzt. Ihr Fahrer wird getötet und sie selbst stürzt , samt Limousine, in einen See. Während sie eingeschlossenen in ihrem Auto mit dem Tode kämpft, taucht ein mysteriöser Fremder auf.

Florenz 1477, Damian de Castello schließt sich, nachdem sein Vater hingerichtet wurde, als Söldner der Pazzifamilie an, deren Interesse es ist, die führende Familie Florenz, die Medici, zu entmachten. Das er damit einen Pakt mit dem Teufel eingeht, merkt er erst, als er alles zu verlieren droht, was ihm wichtig ist.

Wie gewohnt laufen bei Martina Andre zwei Erzählstränge parallel zueinander. Diesmal entführt sie den Leser in die Zeit der Medici, Ende des 15. Jahrhunderts. Mir haben die Schilderungen dieser Zeit sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es sehr gut, die Zeit der Renaissance wieder aufleben zu lassen ,was bei mir ein Kopfkino in Gang setzte. Die alte Fehde zwischen Medici und Pazzi, die ihr Ende in der bekannten Pazzi-Verschwörung fand, ist gut recherchiert und wiedergegeben. Aber auch die Zeit in der Gegenwart , in der Gabrielle versucht ihre Tochter dem Zugriff ihres Exehemanns zu entziehen , war spannend in Szene gesetzt. Einzig die Zeit im Zwischenreich, die einen großen Anteil der Geschichte in Anspruch nimmt, entsprach nicht unbedingt meinem Geschmack. Ich fand die Übergänge von der realen Welt in die des Zwischenreiches nicht sehr geschickt, sondern habe gedacht, dass hätte man auch etwas besser hinbekommen. So war es für mich nicht gut nachvollziehbar und hat mir den Spaß etwas verdorben. Allerdings muss ich sagen, dass Fantasy ,-und Mystikelemente nicht so unbedingt meins sind. Die ersten Bücher der Autorin fand ich sehr gelungen und mich haben diese Elemente nicht gestört, z.B. bei der Gegenpäpstin oder Schamanenfeuer. Diese Bücher habe ich verschlungen. Dieses Buch allerdings konnte mich nicht so begeistern, weil ich vieles sehr aufgesetzt fand. Viele erotische Szenen im Buch sollten das Ganze dann wohl noch würzen, konnten mich aber nicht dazu bringen, mich mehr vom Buch zu begeistern. Ich habe mich häufig dabei erwischt das Buch zur Seite legen zu wollen, habe mich dann aber tapfer durch die über 600 Seiten gearbeitet, wobei mir die wirklich gut gelungenen Schilderungen der Vergangenheit und der Gegenwart geholfen haben, die Sequenzen des Zwischenreiches zu überstehen.

Ich denke für Fans von Fantasy,- und Mysterybüchern ist dieses Buch bestimmt ein Genuss, denn erzählen kann Martina Andree und ihrer Fantasie sind anscheinend keine Grenzen gesetzt. Da ich aber Realist bin, war mir das alles ein bisschen zu " fantastisch ", daher 4 Sterne, weil mein Eindruck eben sehr subjektiv ist und ich glaube , dass es Leser gibt, die diese Art der Erzählung sehr gut finden.