Rezension

Wieder ein wundervoller Roman der Autorin!

Wildrosensommer - Gabriella Engelmann

Wildrosensommer
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Manchmal ist Flucht auch der erste Schritt in die richtige Richtung. Zwei Jahre ist es her, dass Aurelias Mann Nic spurlos verschwand. Bis heute weiß die seitdem alleinerziehende Mutter nicht, ob er jemals zurückkommen wird, oder ob ihm etwas passiert. Aber sie weiß, sie muss etwas ändern, um wieder lebendig zu werden. Fast scheint es wie ein Wink des Schicksals, als sie in einem Bildband einen Zettel entdeckt, der sie zu einem Hausboot auf der Elbe führt. Als es ihr wider Erwartens gelingt, das Hausboot zu kaufen, hält sie nichts mehr in München. Auch wenn ihre beiden Töchter mit dem Umzug nicht ganz einverstanden sind. Doch nicht nur eine neue Umgebung, auch neue Fähigkeiten verändern Aurelias Leben nach und nach. Doch obwohl alles anfangs wirklich märchenhaft erscheint, kehrt auch hier die Realität schneller zurück, als es Aurelia lieb ist.

Meine Meinung:
Ein Buch, das für mich sehr viele Facetten hat. Zunächst einmal haben wir hier ein Buch in dessen Beschreibungen von Gegenden man versinken kann. Die Autorin schafft es auch hier, wie schon in vorherigen Büchern, mein Fernweh zu wecken. Und das nach dem Norden Deutschlands, das mich eigentlich nie sonderlich interessiert. Es sind diese zauberhaften Beschreibungen, die in einem das Gefühl wecken, genau das jetzt sehen zu wollen. Hatte ich nie in Betracht gezogen, auf ein Hausboot zu ziehen, würde ich am liebsten sofort meine sieben Sachen packen und umziehen. Passend hierzu ein Zitat:

„Wusstest Du eigentlich, dass die Menschen sich so gern am Meer aufhalten, weil dort die vier lebenswichtigen Elemente vereint sind: die salzige Luft, die Sonne über dem Meer, das  Wasser und die Erde. Nur wo all diese Kräfte gemeinsam wirken, fühlt man sich vollständig.“ 

Und wenn man vorher noch nicht so empfand, überlegt man bei diesen Worten längere Zeit .. und irgendwie stimmt es auch … wobei ich denke, ein klarer Bergsee mit seiner klaren Luft würde hier stellvertretend auch funktionieren ;)

Während man sich also geborgen fühlt in einer wundervollen Umgebung, trifft einen auch die andere Seite des Buches. Ein eher ernstes Thema. Aurelias verschwundener Mann Nic und seine Geschichte. Und auch Aurelias Leben mit ihm.

Gleichzeitig aber erlebt man auch, was Freundschaft bedeutet. Aurelia ist ein Mensch, der es schafft, wirklich tolle Menschen an sich zu ziehen. Die zu ihr stehen, die liebenswert sind mit all ihren Eigenarten.

Ich gebe zu, dass in diesem Buch nicht eine einzige Person ist, die ich nicht mochte. Sicherlich mag man manche mehr, manche kommen einem nicht so nah, aber irgendwie schafft es die Autorin tatsächlich nur sympathische Charaktere zu vereinen. Eine schöne Abwechslung, denn meist gibt es ja auch immer Menschen, die einen wirklich stören.

Ein bisschen Angehaucht ist die Geschichte auch mit hmm Esoterik sage ich mal, ohne es abwertend zu meinen.  So erlebt man hier viel zum Thema Auren, Duftöle, die bei dem ein oder anderen Problem unterstützend helfen können und hier und da gibt es auch schon mal magische Erscheinungen. Eine sehr schöne Mischung.

Und natürlich findet man am Ende des Buches auch wieder das ein oder andere Rezept. Allein dieses Detail, was man sehr oft bei der Autorin erlebt, finde ich schon toll. Denn wie oft denkt man beim Lesen – oh, das würde ich gern probieren .. hier geht es J

Fazit:
 Obwohl das Buch auch ein erstes Thema hat, überzeugt es mich doch wieder mit seinen lieblichen Schilderungen von Land und Leuten. Die Autorin schafft es immer wieder, mich für Gegenden einzunehmen, die ich vorher als völlig uninteressant abtat – oder nicht mal kannte. Und auch für Themen, die in ihren Büchern auftauchen, wie hier die Auren. Ich mag es, wenn meine Interessen hier und da solche Anreize erhalten. So erhalten Bücher auch immer einen Hauch der Besonderheit.