Rezension

Wiedersehen mit Mill River

Sommer der Versöhnung - Darcie Chan

Sommer der Versöhnung
von Darcie Chan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sommer der Versöhnung von Darcie Chan ist ein Roman, der wie schon „Sehnsucht nach Mill River“ in der Kleinstadt Mill River im beschaulichen Vermont angesiedelt ist. Der Ort und ein paar Nebenfiguren sind die Gemeinsamkeit dieser Reihe, von der noch ein Teil unübersetzt ist. Ansonsten ist die Handlung völlig unabhängig voneinander.

In Sommer der Versöhnung steht zentral das Zerwürfnis zweier Schwestern und die Frage, ob und wann Vergebung und Versöhnung möglich ist. Ein interessantes Thema.

Es beginnt 1983 und wechselt mit Kapiteln, die in der Gegenwart angelegt sind. Eine Erzählweise die gut funktionieren kann, häufig aber auch misslingt, doch Darcie Chan weiß diese Technik effektiv anzuwenden.

Die Figuren sind nicht schlecht angelegt, insbesondere die junge Witwe mit 2 kleinen Kindern, die in Mill River bei ihrer Tante Ivy einen Neuanfang beginnt, ist glaubwürdig. Sie will Karriere als Immobilienhändlerin machen, aber das ist auch nicht einfach. Die Kinder leiden unter dem Verlust des Vaters, das prägt sie. Ein Ereignis, dass dem Leser erst spät enthüllt wird, entzweit sie.

 

Die Handlung ist betont emotional, das war mir manchmal zu viel.

Amüsante Passagen wechseln mit überzeichneten Szenen ab.

Auch das überraschende Ende kommt mir konstruktiv vor.

Der Roman kommt nicht ganz auf das Niveau von „Sehnsucht nach Mill River“, aber man bereut es nicht, das Buch gelesen zu haben.