Rezension

Wirklich überzeugend

Höllgrotten - Monika Mansour

Höllgrotten
von Monika Mansour

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Monika Mansour-Krimi ohne Cem Cengiz? Kann das gut gehen? Zugegebenermaßen war ich zunächst ein wenig skeptisch, aber die Skepsis erwies sich als unbegründet.

Unter einer Brücke wird die Leiche einer jungen Farbigen gefunden, einziger Hinweis zunächst ist das mit Kugelschreiber auf die Innenseite des linken großen Zehs geschriebene Wort "Kipekapeka". Dieses Wort steht für eine Organisation, die das "Schmetterlingskind" Natalie, Tochter eines begüterten Arztes, in Leben gerufen hat und die sich um Notleidende aus aller Welt kümmert. Natalie, die an einem unheilbaren Gendefekt leidet, der ihr ein normales Leben unmöglich macht, ist wie elektrisiert, als sie von den Ermittlern erfährt, dass das Kind der Toten, die als die Kongolesin Emeline identifiziert werden kann, verschwunden ist.

Gemeinsam mit ihrem neuen Personenschützer Tom beginnt sie mit eigenen Ermittlungen, die nicht nur sie, sondern ihr gesamtes Umfeld in höchste Gefahr bringen. Dabei kommt sie des Öfteren der Polizei in die Quere und gerät zwischenzeitlich selbst unter Verdacht, am Verschwinden des Babys beteiligt zu sein.

Mit "Höllgrotten" hat Monika Mansour bewiesen, dass sie auch Krimis ohne den sympathischen Cem Gengiz schreiben kann. Dabei scheut sie sich auch nicht, große Themen wie die Darstellung der genetisch bedingten Krankheit ihrer Protagonistin oder das Schicksal des Kongos und der Not und Hilflosigkeit der dort lebenden Menschen gegenüber Terror ausübenden Warlords, die ihren Lebensunterhalt und ihre Armeen unter anderem durch Schmuggel sogenannter "Blutdiamanten" finanzieren, aufzugreifen. Also, alles in allem beste Unterhaltung.