Rezension

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witzige Teenie-Lektüre für Zwischendurch

Vollpfosten am Start
von Sam Foxlay

“Funhouse” bzw. “Vollpfosten am Start” war ein unglaublich witziger Roman um die “erste Liebe” und die Probleme der Kids während der Pubertät. Dabei erzählt Meggy in einem unglaublich frechen und spitzbübischen (girligen?) Charme von ihren Vorhaben, Problemen und Erlebnissen, dass kein Auge trocken bleibt. Sehr oft habe ich mich beim Lesen förmlich gekringelt und vor mich hin gekichert. Das schaffen wirklich nur die wenigsten Bücher.

Dabei ist das Hauptproblem von Meggy eigentlich viel weniger der fehlende Freund, obwohl die Versuche in diese Richtung recht witzig sind, sondern wirklich die einfachsten Probleme des Erwachsenwerdens (oder vor sich hin pubertierens): der Körper verändert sich zu schnell oder zu langsam, die Geschwister nerven, die Eltern ebenfalls und die Lehrer erst recht. Man will auffallen, was besonderes sein, aber irgendwie noch sich selbst treu bleiben und überhaupt das eigene Ich erstmal finden. Wie geht das überhaupt? Und warum nerven auf dieser beschwerlichen Suche eigentlich alle? Dieser Auszug von Meggys Pubertätsregeln zeigt ziemlich deutlich, wie sie sich das Leben so vorstellt und dass man dafür doch Verständnis haben muss ;-)

Goldene Pubertätsregeln (ein Auszug)

Erziehung in der Pubertät bedeutet, dass Eltern endlich kapieren, dass wir Jugendliche für uns selbst Verantwortung übernehmen können. Zum Beispiel wie lange wir mit wem ausgehen, und auch wie oft.
Zu viel Liberalität kann uns allerdings überfordern, deshalb wäre es schon wichtig, uns in diversen sonstigen Lebenslagen mit allem Nötigen zu versorgen.
Jugendliche müssen genügend Taschengeld erhalten, um als Bürger handlungsfähig zu sein und sich bestimmte Wünsche erfüllen zu können.
Ein Teenager kann selbst entscheiden, in welchem Maße er am sozialen Leben der Familie teilnehmen möchte.
Pubertät ist für alle Beteiligten anstrengend, aber unbedingt notwendig für eine gesunde Entwicklung.
Teenager sind besonders unsichere Menschen. Sie müssen daher durch viel Lob und Analyse der persönlichen Stärken unterstützt werden.
Übergriffige Kommentare oder unerwünschte Ratschläge sind das Letzte, was Teenager gebrauchen können.

Die Schrift ist relativ groß und verspielt und durch die liebevoll gestalteten Bilder wird das Geschehen schön untermalt und die Geschichte liest sich wie im Flug. Ich habe das Buch vielleicht ein mal aus der Hand gelegt (daran war nicht das Buch Schuld) und es ansonsten in einem Rutsch gelesen.

Ein wirklich gelungenes Büchlein für Zwischendurch – sowohl für Teenager, die sich endlich mal verstanden fühlen, als auch für Eltern, als unbedingter Ratgeber, um ihr Kind heil durch das schwierige Alter zu bringen!