Rezension

Wo ist Laura?

Wenn du mich tötest, 5 Audio-CDs
von Karen Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Alle im Pub schauen auf, als der völlig neben sich stehende deutsche Tourist Julian Tahn eintritt und meinte, seine Frau wäre verschwunden.
Er und seine Frau Laura wären zelten gewesen und von dort wäre sie spurlos verschwunden. Nachdem er sich schon erfolglos umgesehen hatte, bittet er nun um Hilfe.
Die Polizei wird eingeschaltet, aber die Frau bleibt verschwunden. Kein Hinweis, wohin sie gegangen und was mit ihr passiert sein könnte.
Es dauert nicht lange, als die Polizei die Vermutung aufstellt, dass Julian etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun haben könnte. Als dann auch noch eine tote Frau an Land gespült wird, die offensichtliche Ähnlichkeit mit Laura aufweist, steht er erst einmal unter Mordverdacht und wird verhaftet.
Wo ist Laura und ist er Schuld an ihrem Verschwinden? ...

Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und im Zuge derer wird festgestellt, dass Julian, wenn er unter Stress steht, auch gewalttätig wird. Es gab bei einer kürzlich durchgeführten Bootstour mit seiner Frau Streit, die dem Bootsführer Angst machte.
Auch war Julian schon einmal verheiratet und seine erste Frau kam unter ungewöhnlichen Umständen ums Leben. Auch damals wurde ihm Mord unterstellt, er wurde aber freigesprochen.
All das wird ihm jetzt zur Last gelegt und doch behauptet er vehement, dass er seine Frau Laura nicht getötet hätte.

Das und noch einiges andere bringt der ermittelnde Inspector John Gills zum Vorschein und seine Vermutung verstärkt sich, dass Julian seine Frau umgebracht hat bzw. für deren Verschwinden verantwortlich ist.

Dieser Roman von Karen Winter wird als Psychothriller deklariert. Thriller ja, aber als Psychothriller würde ich ihn nicht unbedingt deklarieren.

Die Ermittlungen sind in vollem Gange und bringen nicht nur den Inspector ins Schwitzen, sondern verunsichern auch den Leser. Mehr als einmal war ich hin- und hergerissen zwischen Julians Schuld bzw. Unschuld und habe mir meine Gedanken gemacht, wie das alles zusammenhängen möge.
Es gibt einige Überraschungen, die man nicht hätte voraussehen können.
Zum Beginn des Buches ist nicht absehbar, wie und in welche Richtung sich das Buch entwickeln würde, das macht es interessant.

Die Protagonisten waren so eigen, dass ich mich nicht wirklich mit ihnen anfreunden konnte. Auch wenn einiges aus der Vergangenheit von Julian ans Licht kam, so blieb er mir doch fremd und ich konnte keine Beziehung zu ihm aufbauen.
Die Beschreibungen der Landschaft hingegen macht Lust, sich dort vor Ort umschauen zu wollen.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch konsumiert und mich von der Stimme von Pascal Breuer berieseln lassen. Er hat eine angenehme Stimme und bringt auch die Stimmungen sehr gut rüber. Zu keinem Zeitpunkt wurde die Stimme unangenehm, er hatte sehr gut gelesen.

Es ist ein Buch über eine Ehe, die nicht ganz alltäglich ist. Eine Geschichte, die von Gewalt, Schuld und Unschuld erzählt.