Rezension

Wortgewandter, amüsanter Fantasy-Krimi mit Suchtpotential

Die Flüsse von London - Ben Aaronovitch

Die Flüsse von London
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 5 Sternen

Peter Grant – seines Zeichens ein Frischling als Police Constable – hofft nach abgeschlossener Ausbildung auf eine aufregende und vielversprechende Karriere bei der Londoner Polizei. Doch realistisch gesehen wird er wohl eher “wichtigen Ermittlungen” als Beamter hinter dem Schreibtisch nachgehen müssen…

Als Grant gemeinsam mit seiner Kollegin Lesley zu einem Mordfall gerufen wird, passiert etwas so ungewöhnliches, welches seine Karriere für immer verändern wird – Büro-Job ade: Am Tatort vernimmt Grant ganz gewissenhaft einen Zeugen und plötzlich stellt sich heraus, dass er doch tatsächlich eben die Aussage eines Geistes niedergeschrieben hat. Sein Gespür für Magisches und Übersinnliches weckt das Interesse von Inspector Thomas Nightingale. Nightingale ist der letzte Zauberer Englands und er sieht in Grant das Potential eines Tages sein würdiger Nachfolger zu werden.

Als erster Zauberlehrling der Londoner Polizei seit mehr als einem halben Jahrhundert erwartet Grant eine Menge Arbeit: Er muss seine magischen Kräfte finden und lernen damit sicher umzugehen. Bösewichter wie Vampire werden mit Granaten weggesprengt und der Feuerwehr- sowie Polizeibericht wird frisiert. Flussgeister wollen besänftigt werden und da war ja noch was – ach ja: Den Serienmörder finden, der die Gesichter seiner Opfer so abartig entstellt.

Mein Fazit

Denkt man an englische Kriminalromane, so erwartet man präzise Ermittlungen in gediegenem Tempo. Die Engländer sind aber auch für ihren brittischen Humor sowie für grandiose Fantasy-Unterhaltung à la Harry Potter oder den TV-Serien Dr. Who und Torchwood bekannt. Die Flüsse von London ist der Auftakt der Peter Grant-Reihe und ist ein Mix aus den eben genannten Genres. Kein Wunder, denn Ben Aaronovitch kennt sich mit Fantasy und SciFi bestens aus, war er doch einer der Drehbuchautoren, der zwei Folgen von Dr. Who schrieb.

Die Flüsse von London-Reihe ist meiner Meinung nach mehr als nur “Harry Potter für Erwachsene”: Es geht recht blutig daher, da die Opfer des Serienkillers auf ungewöhnliche Weise das Zeitliche segnen. Die Charaktäre sind kosmopolitisch gewählt, was die bunte Bevölkerung Londons widerspiegelt und auch der Wortwitz kommt nicht zu kurz. Die Handlung ansich ist schön komplex und mich überzeugte Grant als Zauberlehrling, denn er hat eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Dass man Dietmar Wunder als Sprecher für diese Hörbuch-Reihe wählte, ist spitze! Besonders gut haben mir die Textpassagen gefallen, als er dem mehr oder minder schizophrenen Geist eine Stimme gab, herrlich!

Auf nach Soho zum zweiten Teil, kann ich da nur sagen!

Meine Bewertung – 5 von 5 Sterne