Rezension

Würde schon fast sagen: Themaverfehlung

Ein Eisbär in Afrika
von Madleen Nothnagel

Bewertet mit 2.5 Sternen

In "Ein Eisbär in Afrika" erzählt Madleen Nothnagel von ihrer Reise durch Namibia mit Mann und Sohn. Letzterer ist zu diesem Zeitpunkt 18 Monate alt. Sie erzählt von den Freunden, die sie dort kennengelernt und besucht haben, und von Namibia selbst. Die Familie blieb drei Wochen lang in Namibia und reisten ca. 4000 km umher. An sich sehr interessant, aber es gibt leider viele Minuspunkte.

Mir ging es in dem Buch einfach zu wenig um Namibia, die Kultur und die Menschen dort. Außerdem habe ich bis zur letzten Seite auf die "Reise zu sich selbst" gewartet, aber davon nichts mitbekommen. Anscheinend sollte dieser Satz das Buch interessanter machen. Es wurde viel zu viel über Nanook, Madleens Sohn, erzählt. Was er gegessen hat, wann er seinen Darm wohin entleert hat, wie süß er ist, wie nett ihn alle finden, etc. etc. Das, was in den ersten Paar Kapiteln noch toll war, wurde später viel zu viel und ich musste mich zwingen, das Buch überhaupt noch einmal zur Hand zu nehmen und fertig zu lesen. Wenn es nach mir ginge, müsste das Buch anders heißen, z. B. "Nanook in Afrika" oder sowas und eine Biografie sein. Klar, "Ein Eisbär in Afrika" (Eisbär = Nanook) passt irgendwie, jedoch bekommt man von der Abenteuerreise und der Reise zu sich selbst einfach nichts mit.

Ich bin mir sicher, dass Nanook dieses Buch lieben wird, sobald er alt genug ist, selbst zu lesen. Denn er erfährt viele Dinge über sich, bildlich und schön erzählt, an die er sich selbst wohl nicht mehr erinnern könnte. Das Buch sollte jedoch anders vermarket werden, es war meiner Meinung nach leider schon fast eine Themaverfehlung. Wegen der tollen Bilder im Buch jedoch kann ich 2,5 Sterne vergeben.