Rezension

Würdiger Abschluss einer unglaublich tollen Reihe

Der Gesang des Gauklers -

Der Gesang des Gauklers
von Birgit Constant

Bewertet mit 5 Sternen

Der letzte Band: Auf Lucans Reise passt einfach – Ein weiterer Favorit für mich

Nachdem ich die ersten beiden Bände der Northumbria-Trilogie so ziemlich verschlungen habe, habe ich natürlich dem dritten Band entgegengefiebert. Auch wenn ich direkt mit einem weinenden Auge die Geschichte von Lucan begonnen habe, denn immerhin markiert dieses Buch das Ende einer fulminanten Reihe.

Ein Grund, warum ich die Bücher der Autorin liebe: Diese unfassbar gut herausgearbeiteten Charaktere. Zum Glück bildet dieses Buch da keine Ausnahme. Zwar haben wir erneut keinen so präsenten Gegenspieler wie in Band 1 (der Name Stígandr hat sich auf ewig in mein Gehirn gebrannt!) und dennoch ist die Spannung zu jedem Zeitpunkt da. Ich habe erneut meine Probleme gehabt, den Nebencharakteren zu vertrauen, was das Mitfiebern mit dem Hauptcharakter nur noch mehr intensiviert hat. Zumal es die Autorin wirklich versteht, die Sympathien der Leser zu lenken.

So habe ich mit Lucan und seiner kleinen Reisegruppe - die mir nicht minder ans Herz gewachsen ist als die Hauptfigur - gezittert, gefiebert und gelitten. Ich war wütend und geschockt über Wendungen und Hindernissen, die es Lucan immer wieder schwer machten, seinen Auftrag auszuführen. So konnte ich diese Reise mit einer Fülle an Emotionen durchleben, die das Buch für mich richtig lebendig hat werden lassen.

Natürlich darf auch das Wiedersehen mit alten Bekannten nicht fehlen. Darauf hatte ich sehr gehofft und wurde auch nicht enttäuscht. Sie wurden toll eingesetzt ohne Lucan das Rampenlicht zu stehlen.

Die Handlung an sich, mit ihren Wendungen, Intrigen und Überraschungen hat mir sehr gut gefallen. Hier und da hat mich die Autorin wirklich kalt erwischt und überrascht. Aber nie hatte ich das Gefühl, dass etwas an den Haaren herbeigezogen worden war oder Ähnliches. Es war generell sehr stimmig für mich.

Der Schreibstil war wieder wunderbar zu lesen. Es gibt wieder die sprachlichen Wechsel, denen ich am Anfang der Reihe so skeptisch gegenüberstand und so sehr zu lieben gelernt habe. Die Umgebung war wieder großartig beschrieben, sodass es für mich nicht schwer war, die Szenen vor Auge zu haben. Der Spannungsbogen ist absolut gelungen und so hat man wieder einen wahnsinnig gut geschriebenen Lesegenuss, den man eigentlich nicht enden lassen möchte.

Das Buch lässt sich durchaus auch unabhängig von den ersten beiden Bänden lesen. Aber ganz ehrlich: Es wäre eine Schande, die beiden Bände nicht zu lesen! Diese Autorin hat mir wirklich den Spaß an historischen Romanen zurückgebracht.