Rezension

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Wunderbare Familiengeschichte von Vertrauen und Verzeihen

Die Frauen von Kilcarrion -

Die Frauen von Kilcarrion
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Frauen von Kilcarrion" war das Debüt von Jojo Moyes und ist nunmehr in neuer Übersetzung erschienen.
Schon nach den ersten Seiten bin ich eingetaucht in die Geschichte. Die Handlung beginnt im Juni 1953 in Hongkong, wo die dort lebenden Engländer dem Ereignis des heutigen Tages entgegenfiebern. Mit einer großen Party soll am Abend der Radioübertragung zum Krönungsgottesdienst von Prinzessin Elizabeth II. zur Königin gefeiert werden. Zu der Zeit lebt auch die junge Joy mit den Eltern dort. Als sie auf einer Party Edward kennenlernt, fühlt sie sich auf eine besondere Art und Weise zu ihm hingezogen. Ziemlich schnell war klar, dass sie heiraten wollten, allerdings ging das nicht so schnell, denn der Offizier musste schon nach zwei Tagen wieder auf Fahrt. So würde Joy die neun Monate auf ihn warten. Sie ist sich sicher, mit Edward eine harmonische Ehe zu führen, und nicht so lieblos wie es bei den Eltern zuging.
Oktober 1997. Kate bringt ihre sechzehnjährige Tochter Sabine zur Fähre nach Irland. Dort lebten die Großeltern Edward und Joy. Der Großvater war sehr krank und Joy freute sich auf Sabine. Sie hegte Hoffnung, dass es mit ihr anders lief als mit der eigenen Tochter. Das Kate Sabine aber auch erst einmal für eine Zeit aus London haben wollte, Luftveränderung, lag daran, dass vor Monaten Georff, mit dem die Mutter sechs Jahre zusammen war und für Sabine eine Art Vaterersatz, ausgezogen war. Und ihre Mutter hatte schon wieder einen neuen Lover. Alles andere als einfach das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter.
(Zitat S. 40 "Du verfrachtest mich an einen Ort, an dem ich in meinem ganzen Leben erst zwei Mal war, damit ich in dieser Einöde bei einer Großmutter, die du so sehr magst, dass du sie seit Jahren nicht gesehen hast, so was wie das Dienstmädchen spiele, während mein Großvater den Löffel abgibt. Einfach super toll. ..."

Der vorliegende Roman ist nicht nur eine Familien-Lebensgeschichte, er zeigt auch auf, wie wichtig Familie ist. Im Prinzip liest sich die Geschichte wie von selbst. Die Autorin beschreibt sehr gut die Gefühle und Emotionen der Charaktere. Themen wie Missverständnisse, Schwierigkeiten, Verlust sind nur einge. Letztendlich die Entwicklung von Sabine zu lesen, auch die Art sich selbst zu finden, hat mir gefallen. Und Sabine schafft es auch, dass Joy ein lang gehütetes Geheimnis gegenüber Kate offenbart. Was wäre geworden, wenn Kate es schon früher erfahren hätte? All diese Dissonanz.
Irgendwann voneinander lernen und füreinander da zu sein, genau im richtigen Moment. Die Autorin hat mit ihrem Roman viel erreicht, nicht nur das verlorene Band der Familie wieder zu finden. Ebenfalls eine ansprechende Familiengeschichte gut herüber gebracht und auch die Probleme mit dem Alltäglilchen sehr gut dargestellt.

"Die Frauen von Kilcarrion" ist eine tiefer gehende Familiengeschichte, in der Verzeihen und Vertrauen wichtige Punkte dessen sind.