Rezension

Wunderbare Geschichte über die erste Liebe

Liebe ist ein Nashorn oder: Der längste peinlichste Liebesbrief der Welt - Ulrike Leistenschneider

Liebe ist ein Nashorn oder: Der längste peinlichste Liebesbrief der Welt
von Ulrike Leistenschneider

Bewertet mit 5 Sternen

Zum ersten Mal ist Lea verliebt. Sie hat sich in Jan, der eine Klasse über ihr ist, Hals über Kopf verliebt. Für sie fühlt sich die Liebe nicht so an, als wenn sie Schmetterlinge im Bauch hätte, sondern Nashörner sich dort breit gemacht haben. Lea traut sich nicht Jan anzusprechen und ihm ihre Gefühle zu gestehen, sie weiß nicht, wie sie sich ausdrücken soll. Schließlich fängt sie an einen "Liebesbrief" an Jan zu schreiben, in dem sie jedoch nicht nur ihre Gefühle für ihn festhält. Lea schreibt auch über ihren Alltag, ihre Probleme, ihre Familie und ihre Freunde. Es wird daraus der längste, aber auch peinlichste Liebesbrief, der niemals in Jan's Hände geraten darf.

Durch die Kombination aus Text und Illustrationen liest man gleichzeitig eine Geschichte und einen Comic, die sich gegenseitig ergänzen. Die Zeichnungen ergänzen die Geschichte und erzählen sie an einigen Stellen auch weiter. Man muss immer wieder schmunzeln über diese süßen Bilder und lernt dadurch die einzelnen Charaktere noch viel besser kennen. Es geht um Lea, die ihre erste Liebe erlebt, und sich nicht traut ihren Schwarm Jan anzusprechen und ihm ihre Gefühle zu zeigen. Sie hat Nashörner im Bauch, die auch immer wieder in dem Buch zeichnerisch zu sehen sind.

Die Zielgruppe des Buches sind 11 - 13 jährige, doch auch Erwachsene können ruhig diese wunderbare Geschichte lesen und sich dadurch auch wieder an ihre erste Liebe erinnern. Eine wunderbare Geschichte von der ersten Liebe, in der die Gefühle verrückt spielen, man verrückte Dinge anstellt und nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Diese Gefühle kennt sicher jeder und es fällt nicht schwer, sich in Lea hineinzuversetzen und ihr Gefühlschaos zu verstehen, in dem sie sich befindet.

Alltägliche Probleme mit ihren Eltern und ihrem Bruder, die Trennung der Eltern, man streitet sich immer mal wieder und versöhnt sich auch wieder. Ihre Freundinnen, die hinter ihr stehen, aber auch mal nicht einer Meinung sind. Es wirkt sehr authentisch und lebhaft, so als wenn man Lea wirklich auf ihrem Weg begleitet und ihr Tagebuch liest. Man lernt jeden einzelnen Charakter im Buch genau kennen, den Lea beschreibt sie sehr genau und jeder ist individuell in seinen Stärken, seinen Schwächen und Ansichten.

Der Schreibstil ist locker und witzig, so dass man es flüssig lesen kann, jedoch immer wieder ins schmunzeln kommt. An manchen Stellen konnte ich mir winzige Lachtränen nicht verkneifen. Ich erkannte einiges wieder von den alltäglichen Problemen eines jungen Mädchens, wie die ersten Schminkversuche, das Gefühl nicht von den Eltern verstanden zu werden. Es ist ein absolut empfehlenswertes Buch und die Zeichnungen sind wirkliche Hingucker.