Rezension

Wunderschön verträumte Fantasygeschichte

Der geheime Zirkel - Gemmas Visionen - Libba Bray

Der geheime Zirkel - Gemmas Visionen
von Libba Bray

Bewertet mit 4 Sternen

Zerrissen zwischen Realität und Wunschtraum, zwischen Pflicht und dem eigenen Willen

Nach dem tragischen und plötzlichen Tod ihrer Mutter, zieht Gemma nach England, um dort auf ein Internat für höhere Töchter zu gehen. Nach anfänglicher Ablehnung, trügerischen Fallen, freundet sie sich dort der unsicheren Ann, der hochnäsigen aber wunderschönen Pippa und der selbstsicheren Felicity an. Es könnte schön sein, wären da nicht diese schlimmen Träume und Visionen, die Gemma zunehmend Angst machen. Eines Nachts findet sie verborgen in einer Höhle ein geheimes Tagebuch, welches der Schlüssel ihrer Bestimmung sein wird und bald schon erkennen die Freundinnen, dass es eine andere Welt, fernab jedweder Fantasie gibt,so echt, als wäre sie Wirklichkeit. Doch die vier laufen Gefahr sich in ihr zu verlieren...

Schon zu Beginn wird eine mysteriöse Spannung aufgebaut, die durch die plötzlichen Visionen Gemmas verstärkt wird. Besonders gut gefallen haben mir die historischen Hintergründe, die sämtliche Verpflichtungen, sowie die Stellung einer Frau in der Gesellschaft, sehr gut gezeichnet haben und einen sehr realistischen Einblick gegeben haben, auch wie einige (leider) daran zerbrochen sind. Die Beschreibungen der anderen Welt klangen zu schön um wahr zu sein und während die vier dort ihren Wünschen nachhingen, konnte man das Unglück schon kommen sehen. Vor allem die fehlende Greifbarkeit des Bösen und das langsame Anschleichen dieser bauten Spannung auf, wirkten allerdings zu unwirklich und ungefährlich, was die Bedrohung und dadurch auch die Spannung etwas eingedämmt hatte, aber dazu verspricht der nächste Band noch mehr. Nun bin ich gespannt wie es mit Gemma und den anderen weitergeht und ich möchte mehr über die Zigeuner erfahren, die bisher nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben.