Rezension

Wundervolles Jugendbuch

Shadow Falls Camp 02. Erwacht im Morgengrauen - C. C. Hunter

Shadow Falls Camp 02. Erwacht im Morgengrauen
von C. C. Hunter

Inhalt:
Über 2 Monate ist es nun schon her, dass Kylie Galen in das Shadow Falls Camp eingezogen ist. Doch noch immer weiß sie nicht, was für ein übernatürliches Geschöpf sie eigentlich ist. Bei einer Zeremonie für die Vampire muss sie allerdings mit großem Schrecken feststellen, dass ihr der Geschmack von Blut keine Übelkeit bereitet – ganz im Gegenteil. Für sie schmeckt es nach leckeren Beeren und ruft in ihr die nackte Panik hervor. Nach einem überstürzten Aufbruch begegnet sie mitten im Wald einem wilden Wolf. Außerdem scheint noch jemand anderes ein Auge auf sie geworfen zu haben. Zusätzlich dazu verwirren sie ihre Gefühle Derek gegenüber und auch der verschwundene Lucas geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Als wäre das nicht genug, wird sie regelmäßig von einem Geist heimgesucht, der versucht, sie zu warnen, dass jemand, den sie liebt, in tödlicher Gefahr schwebt. Im Shadow Falls Camp wird es für Kylie und ihre Freunde definitiv niemals langweilig und ein Chaos der Gefühle reißt sie stehts in die düstersten Ecken ihrer Existenz.

Fazit:
„Erwacht im Morgengrauen“ ist der zweite Band der „Shadow Falls Camp“-Reihe von C.C. Hunter.
Noch immer ist Kylie Galen völlig ratlos, welcher übernatürlichen Spezies sie angehört. Nachdem ihr der Geschmack von Blut sehr zusagt, fürchtet sie, ein Vampir zu werden, was ihr absolut gar nicht gefällt. Nach einem unglaublichen Wachstumsschub liegt es jedoch nahe, dass sie auch ein Werwolf sein könnte. Ihre Fähigkeit, Geister zu sehen, taucht allerdings eher bei den Feen auf. Dass sie nun vollends verwirrt ist, ist wohl selbst verständlich. Auch die Campleiterin Holiday, die für Kylie wie eine große Schwester ist, kann sich das alles nicht erklären und nur Mutmaßungen anstellen. Für den jungen, gutaussehenden Derekt, der ebenfalls eine Fee ist, ist die Frage nach Kylies Herkunft völlig egal, denn er hat schon lange ein Auge auf die hübsche Blondine geworfen. Auch Kylie fühlt sich sehr zu ihm hingezogen, doch ihre Gefühle für den Werwolf Lucas machen eine Beziehung mit dem feinfühligen Derek nahezu unmöglich. Zu dem Chaos der Gefühle kommt noch ein weiblicher Geist hinzu, der Kylie das Leben sehr schwer macht.
Kylie ist, wie im ersten Band schon ziemlich deutlich wurde, ein sehr nachdenklicher Mensch, der sich vieles zu Herzen nimmt. Noch immer leidet sie sehr unter der Trennung ihrer Eltern, ihre Gefühle für zwei Jungen verwirren sie und die Sorge, dass ein geliebter Mensch sterben wird, wenn sie es nicht verhinder kann, rauben ihr beinahe den Verstand. Für ein 16jähriges Mädchen ist Kylie trotz ihrer Identitätskriese schon sehr erwachsen, jedoch zeigt sich oft, dass sie vieles nicht so leicht wegstecken kann, wie sie es gerne möchte.
Wie bereits „Geboren um Mitternacht“ gezeigt hat, handelt es sich hier um eine Serie, die durch das authentische Verhalten der jugendlichen Protagonisten, ihrer alltäglichen Probleme (mal von den übernatürlichen abgesehen) und dem Verhalten untereinander dem Leser eine wundervolle Lesezeit beschert, ohne dass es riesige Höhepunkte in der Story gibt.
„Shadow Falls Camp“ sticht wohl besonders dadurch aus der Masse heraus, dass dort nicht nur Händchen gehalten wird (wie es ja merkwürdigerweise in vielen Jugendbüchern der Fall ist), sondern das gegenseitige Verlangen nach mehr durchaus vorhanden ist. An so manchen Stellen denkt man sich, dass Kylie es doch ein klitzekleines bisschen nötig hat, so oft, wie sie nur an das Eine denkt, sobald sie Derek sieht.
Der locker-leichte Schreibstil und die teilweise auch sehr witzigen Dialoge machen „Erwacht im Morgengrauen“ erneut zu einem wundervollen Jugendbuch, welches mich vollends überzeugt hat und nach einer baldigen Fortsetzung schreit.